West-Skulptur vor Essl Museum beschädigt

Franz West: Sexualitätssymbol (1999)
Kunstvandalismus: Ein unbekannter Täter beschmierte in Klosterneuburg Franz Wests Skulptur "Sexualitätssymbol" und wurde dabei gefilmt.

Kunstvandalismus in Klosterneuburg: Wie die Sammlung Essl in einer Aussendung mitteilte, ist die vor dem Essl Museum vor wenigen Tagen installierte Skulptur "Sexualitätssymbol" des renommierten österreichischen Künstlers Franz West in der Nacht auf Freitag von einem bisher unbekannten Täter beschmiert und schwer beschädigt worden.

Der Bildhauer Franz West zählt seit Jahren zu den bedeutendsten Gegenwartskünstlern weltweit. Im Juni 2011 erhielt er den Goldenen Löwen der Biennale in Venedig für sein Lebenswerk. Agnes und Karlheinz Essl schätzen und sammeln die Werke von Franz West seit vielen Jahrzehnten. In der Sammlung Essl befinden sich beinahe 100 Werke des Künstlers. Als Anerkennung für die Auszeichnung mit dem Goldenen Löwen hat sich das Sammlerehepaar dazu entschlossen, im Sommer 2011 einen West-Schwerpunkt im Essl Museum zu setzen und dem Künstler die "West Lounge", eine kleine Zusammenstellung von Werken, im Foyer eingerichtet. Außerdem wurde die Skulptur "Sexualitätssymbol", die bereits im Dezember 2009 von einem unbekannten Täter beschädigt wurde, wieder am Vorplatz des Museums aufgestellt.

Essl: "Zerstörung von Kunst gefährdet persönliche Freiheit"

West-Skulptur vor Essl Museum beschädigt

Karlheinz Essl zu dem Vorfall in der Nacht auf Freitag: "Wir haben uns der Kunst der Gegenwart mit all ihren Ausformungen verschrieben. Zeitgenössische Kunst beschäftigt sich immer auch mit kritischen Fragen der Gesellschaft und erzeugt kontroverse Sichtweisen. Es bleibt jedem einzelnen vorbehalten, ob er Kunst liebt oder nicht. Es ist aber wichtig, nicht zu vergessen, dass die Zensur und Zerstörung von Kunst, wie wir das auch aus der Vergangenheit kennen, immer mit totalitären und diktatorischen Ansätzen verbunden sind, die letztendlich die persönliche Freiheit des Menschen gefährden. Das Essl Museum steht für Toleranz, Weltoffenheit und für die Freiheit der Kunst."

Der Täter wurde durch eine Überwachungskamera gefilmt. Die Polizei hat überdies zahlreiche Spuren gesichert, deren Auswertung im Gang war.

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