Wenn Träume letztlich wahr werden

Conductor Cornelius Meister reacts during a dress rehearsal of Benjamin Britten's opera 'The Turn of the Screw' at Theater an der Wien in Vienna September 10, 2011. The opera is conducted by Meister, direction, stage and light are designed by Robert Carsen. The premiere will be on September 14. REUTERS/Herwig Prammer (AUSTRIA - Tags: ENTERTAINMENT HEADSHOT PROFILE)
Cornelius Meister dirigiert am Sonntag Mozarts "Zauberflöte" an der Wiener Staatsoper.

Weihnachten ist zwar schon vorbei; für Cornelius Meister geht aber heute, Sonntag, dennoch ein „Herzenswunsch“ in Erfüllung. Denn der junge und dabei höchst erfolgreiche Chefdirigent des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien gibt sein lang erwartetes Debüt an der Wiener Staatsoper. Mit Mozarts „Zauberflöte“ und ohne Orchesterprobe. „Das ist ja auch nicht üblich“, betont Meister. Aber: „Mit den Sängern probe ich natürlich ausführlich.“ Und: „Das ist etwas ganz Besonderes. Die Vorfreude darauf ist eine ganz kindliche.“

Stehplatz

Aus der Kinderzeit datiert auch Meisters erster Besuch im Haus am Ring. „Das war Donizettis ,Lucia‘. An die Besetzung kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Aber ich weiß noch, dass ich im Stehparterre gestanden bin, also mitten unter jenen Leuten, die wirklich für die Oper leben.“ Meister, der damals schon Dirigent werden wollte, weiter: „Natürlich habe ich immer davon geträumt, auch einmal weiter vorne, also im Graben, stehen zu dürfen. Dass dieser Traum jetzt wahr wird, bedeutet mir extrem viel.“

Wo die Tücken bei der „Zauberflöte“ liegen? „Ein Höhepunkt für die interpretatorische Gestaltung ist sicherlich die ,Sprecher-Szene‘ im Finale des ersten Akts. Als ausgebildeter Kapellmeister freue ich mich darauf immer besonders.“

Spontaneität

Und: „Die Zauberflöte dirigiere ich in Wien in meiner sechsten Inszenierung. Auf die berühmte Spontaneität des Staatsopern-Orchesters bin ich schon gespant. Einen Abend gemeinsam mit Musikern zu gestalten, die eine Oper in- und auswendig kennen, mag ich besonders gern.“

Mit „seinem“ RSO hat der junge Deutsche schon sehr viel entstehen lassen; erst vor Kurzem wurde Meisters Vertrag als Chefdirigent bis 2016 verlängert. Meister betonte damals, dass er „als Bedingung schriftliche, verbindliche Formulierungen des ORF zur Zukunft des RSO“ verlangt habe. Wie Meisters Jahresrückblick ausfällt? „Es war ein gutes Jahr für das RSO. Wir hatten eine erfolgreiche Japan-Tournee, die 24-teilige RSO-Edition ist erschienen, und es gab viele beglückende Konzerte.“

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