Stars der Woche: DE LA SOUL

Stars der Woche: DE LA SOUL
Eine der besten Hip-Hop-Combos der Welt legen unser "Album der Woche" vor: De La Soul mit "And The Anonymous Nobody". Außerdem sehr brauchbare bis richtig gute Scheiben von Holly Mirandy, The Nose, DJ Khaled und KlingerKrenn. Und den lässigen Soundtrack zum lässigen Popcornkiller-Movie "Suicide Squad".

Vor beinahe 30 Jahren revolutionierten DE LA SOUL von Long Island aus die Rap-Szene: Denn Kelvin Mercer, David Jude Jolicoeur und Vincent Mason hatten schon als 18-Jährige nichts mit den üblichen Gangsta-Klischees am Hut, dafür jede Menge Sinn für hintergründigen Wortwitz – und keine Angst vor Jazz, Rock und sogar Country.

Heute gibt’s im Alternative-Hip-Hop viele, die in ihre Fußstapfen steigen. Aber die Pionierarbeit haben sie geleistet. Und sie wissen noch immer, wo die coolen Grooves und die fetten Hooklines wohnen. Vier Jahre ließen sich die charismatischen Performer seit ihrem letzten Album Zeit, verstaubt ist an der aktuellen CD „And The Anonymous Nobody“ trotzdem nichts. Außer dem bewusst nostalgischen, herrlichen Intro von Jill Scott. Dann geht’s nahtlos über in das tighte Royalty Capes, beim dritten Song übernimmt unser alter Freund Snoop Dog, es folgen so unterschiedliche Gäste wie Little Dragon, David Byrne, 2Chainz u.v.a. Und eine sehr klasse Kooperation mit ihrem Gorillaz-Buddy Damon Albarn („Here In After“). Super Sache.

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POP/ROCKSUICIDE SQUADSOUNDTRACK

Also ich find den Film klass. Ja, vielleicht schon auch, weil Harley Quinn einfach richtig scharf ist. Und was alle gegen Jareds Joker haben, kann ich nicht nachvollziehen. Egal, der Soundtrack sollte auch allen Cineasten gefallen, die im Kino lieber Käse beim Schmelzen zuschauen. Eine CD mit Grimes („Warfare“) kann nur lässig sein, Kehlanis „Gangsta“ ist sooo smooth, Skylar Grey fetzt. CCR? Yessir! Lil Wayne war schon mal besser, dafür sind Panic! At The Disco mit ihrer mitreißenden Fanboy-Coverversion von „Bohemian Rhapsody“ (hier in einer Live-Version) ein echtes Sahnehäubchen. (Warner)

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SONGWRITERHOLLY MIRANDAHOLLY MIRANDA

Kanye West ist verliebt in sie, Nada Surf sind Freunde, David Sitek hat ihre letzte, vonn der Kritik bejubelte, CD produziert – eine fette Referenzliste für eine nicht unbedingt megabekannte Songwriterin aus Detroit. Doch mit ihrem aktuellen Album beweist die ehemalige Gitarrenrockerin wieder, warum man sie einfach lieben muss: Niemand kann so selbstverständlich und dabei unschuldig über Sex singen wie sie. Und das zu Hängematten-Folksongs, die man einfach mitsummen MUSS. Am 22. 10. live in Wien (Haus der Musik). (Domino)

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SONGWRITERKLINGERKRENNKLINGERKRENN

Andreas Klinger, der „Steuermann“ der famose Band Viech, macht seit einiger Zeit auch solo spannende Musik. Seit einem Jahr ist er mit der Pianistin/Sängerin Katharina Krenn verheiratet, lebt in Leipzig und pünktlich zum Hochzeitstag legen sie ihr erstes gemeinsames Album vor. Wunderbare Songwriterei, die mehr mit Bowie als mit Lagerfeuer zu tun hat, groß angelegte Songs, üppig arrangiert, getragen von Klingers sonorem Bariton, wunderbar zugedeckt durch Krenns daunenweiche Stimme. In kurz: schön. Nur als Download über die Band-HP: www.hoermirzu.com

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ROCKWHO’S THE MONSTER NOWTHE NOSE

Es sind die Riffs. Und der kompromisslose Gitarrensound. Das machte schon bei Edi Ehns legendärer Band „Shaken Not Stirred“ die spezielle Kraft der Songs aus. Melodien wurden, sagen wir mal so: nicht überbewertet. Gemeinsam mit Musikern von Ballyhoo und Daub schmückt sich der ehrwürdige Rocker nun aber mit einer jungen Sängerin. Das klappt nicht bei jedem Song, dafür bei einigen wie „And“, „On My Demand“, „Jusqu“a toi“ besonders gut. Und bei den anderen bleiben immerhin die lässigen Riffs – und das ist viel mehr als die meisten Rock-Bands vorzuweisen haben. Passt! (Gash)

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HIP-HOPMAJOR KEYDJ KHALED

Was DJ Khaled eigentlich macht? Also selbst, so richtig kreativ arbeitsmäßig? Platten-auflegen wahrscheinlich, denn beim Produzieren hält er sich zurück – bei nicht einmal der Hälfte der Songs auf dieser CD hat Khaled Hand angelegt. Was Wurst ist, denn er dürfte auf jeden Fall ein guter Gastgeber sein. Diue Superstars tummeln sich in seinem Studio – und laufen zu Höchstleistungen auf. Angefangen von Jay Z („The Keys“) und Drake („For Free“), über eine wie (fast) immer extraklasse, diesmal nachdenkliche Nicki Minaj („Do You Mind“) bis zu „King“ Kendrick Lamar („Holy Key“). Großartig. (Epic)

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