Ostasiens "Denken von Raum" – Architektur als Akupunktur

MAK AUSSTELLUNG
"Eastern Promises. Zeitgenössische Architektur und Raumproduktion in Ostasien."

Japan erlebt nach der Katastrophe von Fukushima im Frühjahr 2011 derzeit eine große architektonische Erneuerungsbewegung. Und in China muss man die spannenden Projekte erspüren.“

Was MAK-Direktor Christoph Thun-Hohenstein anspricht, lässt sich in einer groß angelegten Schau über „Eastern Promises“ in der Weiskirchnerstraße gut nachvollziehen.

Dabei geht es keineswegs um Prestigeprojekte von Stararchitekten, sondern um sozial und ökologisch orientierte, visionäre Architektur etwa beim Schul- und Wohnbau.

Kleine Impulse

So ist in von der Landflucht betroffenen Regionen oder bei gezielten Versuchen, das urbane Leben im Schatten von Großbauten neu zu beleben, mit kleinen Impulsen oft mehr zu erreichen als mit großflächigen Umbauten, wenn – ähnlich wie bei der Akupunktur – behutsam therapeutisch eingegriffen wird, so Ausstellungskurator Andreas Fogarasi.

Wenn Architektur, Kunst, Landschaft, Natur und Mensch nach fernöstlichem Verständnis zu einer Einheit werden. Und etwa Sou Fujimoto schreibt: „In einem Garten ist alles ungewiss. Architektur ist Garten mit Dach. Garten ist Architektur ohne Dach.“

Eindrücke aus der Ausstellung

Ostasiens "Denken von Raum" – Architektur als Akupunktur

MAK AUSSTELLUNG…
Ostasiens "Denken von Raum" – Architektur als Akupunktur

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Ostasiens "Denken von Raum" – Architektur als Akupunktur

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Der Japaner erzeugt mit seinem House NA (Tokio, 2010) – über das Einfamilienhaus hinaus – eine vertikale Landschaft aus interpretierbaren Plattformen, die mit Übergängen und Zwischenräumen die Grenzen zwischen innen und außen aufhebt.

Das „Denken von Raum“, so Kurator Christian Teckert, ist in China, Japan, Südkorea und Taiwan nicht nur zutiefst anders, sondern in vielen gesellschaftlichen Bereichen auch absolut pionierhaft: „Uns ging es um die intensive Inklusion von sozialen Verhältnissen.“

Diese Art der Baukunst ist weniger an ikonischen Objekten und spektakulären Formen interessiert als vielmehr an einer strukturellen Neuausrichtung der Gesellschaft in ihren räumlichen Dimensionen. Soziales Bewusstsein, ökologische Strategien und Kunsthandwerk werden auf eine neue Art und Weise verknüpft.

Die herausgearbeitete neue soziale Ästhetik repräsentieren insbesondere jüngste Architekturprojekte etwa von Sou Fujimoto, Kazuyo Sejima oder Ryue Nishizawa in Japan, von Li Xiaodong, dem Pritzker-Preisträger von 2012 Wang Shu oder KUU in China, von Sheng-Yuan Huang in Taiwan oder von Mass Studies in Südkorea.

Vorgestellt werden mehr als 60 architektonische Projekte aus Ostasien, wobei es Fogarasi um deren Darstellung „in ihrer ganzen Ambivalenz“ ging: „Wir wollen auch durchaus problematische Hintergründe sichtbar machen.“

Info: Bis 6. 10., MAK-Ausstellungshalle, 1., Weiskirchnerstr. 3, Di. 10–22, Mi.–So. 10–18 Uhr, Jeden Di. 18– 22 Uhr Eintritt frei; Katalog: 39 €
www.mak.at

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