Millionen-Alben: Von 88 pro Jahr auf 3 abgestürzt

Musikverkauf: Adele ist das regenbogenfarbene Einhorn, der Rest ist Tristesse

Popmusik. Es ist ein wenig ironisch: Der Mega-Erfolg von Adele mit ihrem neuen Album "25" zeigt erst so richtig, wie schlecht es dem Musikverkauf geht. Und wie rasant der er eingebrochen ist.

Dabei ist Adele derzeit so etwas wie das bunte Einhorn des Popmarktes: Sie stellt einen Rekord nach dem anderen ein. Nicht einmal drei Tage hat "25" gebraucht, um zum bestverkauften Album des Jahres zu werden.

Adele-Rekorde

Adele hat allein in den USA in der ersten Woche mehr als 3 Millionen Stück verkauft und damit das sich schnellstverkaufende Album der Geschichte vorgelegt. Das muss man betonen: Adele setzte in der ersten Woche mehr Alben um, als es die Beatles, die Stones, Madonna, Michael Jackson etc. jemals schafften. Rekordhalter war bisher die Boyband Nsync (wer sich erinnert); die verkaufte im Jahr 2000 2,4 Millionen Alben in einer Woche. Wer in dieses Jahr zurückblickt, dem kann angesichts des sonstigen Niedergangs des Musikverkaufs schwindlig werden:

2000 gab es 88 Alben, von denen in den USA mehr als eine Million Stück abgesetzt wurden. Heuer waren es drei.

Drei weitere können die Hürde noch nehmen, aber selbst mit sechs Millionenalben ist der Einbruch dramatisch. 2004 wurden 760 Millionen CDs verkauft; 2014 waren es 141 Millionen, rechnet Forbes vor.

Und Verkaufszahlen, mit denen man es 2000 nicht unter die US-Top 100 geschafft hätte, reichen inzwischen für Platz eins. Hoffnung für andere Musiker bringt Adele daher nur bedingt: Ihre Karriere funktioniert offensichtlich längst nach Gesetzen, die nicht für den Rest der Welt gelten.

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