Milborn: "Contra ist personell doppelt so gut"

Milborn: "Contra ist personell doppelt so gut"
"Es tut weh, den Club 2 zu verlassen": Corinna Milborn, bisher stellvertretende News-Chefredakteurin und Moderatorin des "Club 2" im ORF, ist zu Puls 4gewechselt.

Sie moderiert ab Montag (22.20 Uhr) die wöchentliche Live-Diskussion "Pro und Contra". Die 39-jährige Politjournalistin, die sich auch mit Publikationen zu Menschenrechtsfragen einen Namen gemacht hat, wird sich federführend in die Vorbereitung der Nationalratswahl-Berichterstattung 2013 einbringen und neue Informationsformate entwickeln.

KURIER: Warum verlässt man ein renommiertes Format wie den Club 2 im ORF für einen Privatsender?
Corinna Milborn:
Puls 4ist zur Zeit sehr dynamisch, im Aufbau, da ist sehr viel möglich.

Heißt das umgekehrt, dass der ORF zu behäbig ist?
Das möchte ich so nicht sagen. Der Club 2 eine fantastische Sendung mit großem Renommee und einem tollen Team. Es tut weh, ihn zu verlassen. Andererseits gibt es immer wieder Diskussionen, ob es ihn überhaupt noch weiterhin geben wird. Es gibt von der Geschäftsführung kein Backing dafür. Was ich für fatal halte, denn der Club 2 ist eine der besten Marken, die der ORF hat.

War Ihr Arbeitsumfeld im ORF nicht besser ausgestattet? Auch, was die Bezahlung der Mitarbeiter betrifft?
Ganz im Gegenteil. Die Pro-und-Contra-Redaktion ist wesentlich größer, und es gibt dort keine prekär Beschäftigten. In der Club-2-Redaktion herrscht prekäre Beschäftigung und die Redaktion ist insgesamt kleiner. Seit der Club 2 neu gestartet ist, ist das so. Die Moderatoren haben bereits einen gemeinsamen Brief an Wrabetz geschrieben, weil das so nicht geht. Es gab nie eine Antwort. Im direkten Vergleich ist die Contra-Redaktion personell mehr als doppelt so gut ausgestattet.

In Talksendungen sieht man immer dieselben Leute. Wie gehen Sie damit um?
Eine der wichtigsten Aufgaben ist, neue Leute vorkommen zu lassen, die neue Perspektiven bringen.

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