Markus Hinterhäuser: „Haben eine Verpflichtung zur Menschlichkeit“

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Der Chef der Salzburger Festspiele über den Ziegenbock in „Don Giovanni“, herausragende Produktionen und den Appell von Luigi Nono

Der Intendant der Salzburger Festspiele wirkt ein bisschen geschlaucht. Kein Wunder, liegen doch sechs fordernde Wochen hinter ihm. Aber die Freude über das Geglückte ist groß. Die Salzburger Festspiele enden offiziell am 31. August - und Markus Hinterhäuser blickt zurück.

KURIER: Sie sorgten heuer für eine kleine Überraschung: Zusammen mit Präsidentin Helga Rabl-Stadler begrüßten Sie vor jeder Vorstellung das Publikum. War auch das eine Covid-Präventionsmaßnahme?

Markus Hinterhäuser: Wenn Sie so wollen. Meine Stimme hat ja vielleicht einen gewissen Wiedererkennungswert, kein Vergleich aber mit der Stimme von Präsidentin Helga Rabl-Stadler. Wir bitten die Zuhörerschaft, die Verhaltensregeln zu beachten. Ich glaube, auch das hat zur Disziplin beigetragen. Es gab nur zwei Corona-Fälle, sie blieben zum Glück folgenlos.

Die Festspiele waren künstlerisch höchst erfolgreich. Aber auch wirtschaftlich?

Es gab aufgrund der Pandemie eine andere Zusammensetzung des Publikums. Der asiatische Raum war praktisch nicht vertreten. Amerika, Russland, Großbritannien nur in Spurenelementen. Trotzdem sind wir über dem gelandet, was wir an Einnahmen budgetiert hatten. Unter anderem waren „Don Giovanni“, „Elektra“ und „Così fan tutte“ so gut wie ausverkauft. Wir hatten das Glück, dass die Festspiele in einem Zeitfenster stattgefunden haben, in dem die Vollbelegung erlaubt war. Wir hatten nicht damit gerechnet, aber haben rasch reagiert. Wir werden daher auch finanziell nicht ganz erfolglos abschneiden.

 

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