Maler, Hippie, Jazz-Pionier
Es ist ein fast vergessenes Kapitel der Wiener Subkultur-Geschichte: Ab 1959, also lange vor der Blütezeit der Hippie-Kultur, zog eine extravagant gekleidete Gruppe junger Männer mit Bärten, Irokesenfrisuren und langen Haaren in Wien um die Häuser. Da sie zum Islam konvertiert waren, nannte man sie „Wiener Mohammedaner“.
Letzterem widmet das Wiener MUSA noch bis Samstag (8. 6.) eine aufschlussreiche kleine Retrospektive samt Katalog; zudem wurde die 1969 produzierte und im Original längst vergriffene LP der „Masters of Unorthodox Jazz“ neu aufgelegt (15 €).
Erinnerungen
Als Schöpfer eigener Welten wollte Barrabas natürlich niemandes „Schüler“ und schon gar kein Hippie sein, wollte nicht verstanden werden oder gar Bilder verkaufen. Er lebte ab 1989 in Australien, wo er schließlich verarmt starb. Was bleibt, ist ein Werk, das viel von der Zeit der 1960er und ’70er erzählt – und von einem Künstler, der bis zuletzt am Mythos des einsamen Genies festhielt.
INFO: Am Mittwoch, spielen Trompeter Franz Koglmann und Bassist Peter Herbert ein Konzert in Erinnerung an die „Masters of Unorthodox Jazz“ (19 Uhr, Eintritt frei). Ausstellung bis 8. 6. MUSA, Felderstraße 1 (neben Rathaus),
Kommentare