Keine Grenzen mehr für Netflix & C0

EU-Mitgliedsländer gegen Ländergrenzen für Streamingdienste.

Gute Nachrichten für Reisende mit Abos bei Diensten wie Netflix oder Amazon Prime: Die EU will digitale Inhalte wie Musik, Spiele, Filme und Sportereignisse innerhalb der Union grenzüberschreitend nutzbar machen. Bisher ist dies nicht möglich, weil Lizenzen für Filme oder Serien immer nur für einzelne Länder verkauft werden. Greift man aus dem Ausland zu, werden diese nicht ausgespielt – das sogenannte Geoblocking kommt zum Tragen.

Nutzer mit Online-Streaming-Abos sollen ihre Inhalte künftig nicht mehr nur in ihrer Heimat verwenden können, sondern auch, wenn sie sich vorübergehend in einem anderen EU-Land auf Urlaub aufhalten. Um das zu ermöglichen, sollen die Provider solcher Dienste zu einem dahingehenden Service ermächtigt werden.

Die Mitgliedsstaaten stimmten am Donnerstag einem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission zu, der noch vom Europäischen Parlament bestätigt werden muss.

Euroquote

Zudem sollen europäische Videoproduktionen bei Streaming-Anbietern wie Netflix stärker zum Zuge kommen. On-Demand-Videodienste müssten künftig 20 Prozent ihres Angebots mit europäischen Produktionen füllen, diese sollen außerdem eine "gute Sichtbarkeit" bei der Platzierung erhalten. Der Grund der neuen Regelung: Derzeit investieren Fernsehveranstalter nach Angaben der EU-Kommission rund 20 Prozent ihrer Einnahmen in selbst produzierte Inhalte, Anbieter von Abrufdiensten dagegen nur weniger als ein Prozent. Netflix etwa hat erst eine spezifisch europäische Produktion veröffentlicht: "Marseille" mit Gerard Depardieu ist eine französische Serie.

Gangsterepos

Netflix hat nach seinem Erfolg mit der Serienadaptierung des Lebens von Pablo Escobar nun ein ähnliches Projekt gestartet: Ein Trailer bewirbt eine Serie über den berüchtigten mexikanischen Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman. Netflix und der spanischsprachige US-Sender Univision hatten vergangene Woche den Start der Serie "El Chapo" angekündigt, in der das Leben des inzwischen inhaftierten Drogenbosses beleuchtet wird. Sie soll 2017 laufen.

Momentan sitzt Guzman in einem Gefängnis in Ciudad Juarez an der Grenze zu den USA.

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