"Kebab mit Alles" für Vitasek

"Kebab mit Alles" für Vitasek
Am Wiener Brunnenmarkt heißt es Schnitzel gegen Kebab, zumindest für die ORF-Produktion "Kebab mit Alles" mit Andreas Vitasek als grantelnder Kaffeehausbesitzer.

Schnitzel gegen Kebab am Brunnenmarkt: In der neuen ORF-Produktion "Kebab mit Alles" fühlt sich Andreas Vitasek, der einen grantelnden, ausländerfeindlichen Kaffeehausbesitzer mimt, von türkischen Geschäften umringt und kämpft mit allen Mitteln gegen einen neuen Nachbarn. Die Multikulti-Komödie, die auf politische Korrektheit verzichtet und mit überspitzten Klischees arbeitet, wurde Montagabend in Wien vorgestellt. Der ORF strahlt den Fernsehfilm am 15. Dezember aus.

"Sie stehen wieder vor Wien, die Osmanen": Die Angst von Johann Stanzerl (Vitasek), das letzte österreichische Lokal am Yppenplatz an Mustafa Öztürk, gespielt von Tim Seyfi, zu verlieren, ist groß. Gemeinsam mit seiner Stammtischrund' versucht Stanzerl alles, um die Eröffnung des türkischen Restaurants zu verhindern. Ratschläge für den Kampf gibt es von Prinz Eugen persönlich (Michael Ostrowski), nach dem sein 1868 gegründetes Traditionscafe benannt ist. "Ich habe es sehr befreiend gefunden den Stanzerl zu spielen, weil ich oft nur als sympathischer, politisch korrekter Kabarettist besetzt werde", erklärte Vitasek.

"Wirkliche Probleme werden nur angerissen"

"Kebab mit Alles" für Vitasek

Als Verbindung zur Außenwelt ist die Rolle von Sofie Stanzerl, dargestellt von Franziska Stavjanik, angelegt: "Mein Mann lebt ja schon sehr in der Vergangenheit." Wenn man im Ausland sei, werde die eigene Identität mit Riten und Traditionen lebendig gehalten, und das führe oft zu Reibungen. "Ich lebe in Berlin und halte dort die österreichische Fahne hoch. Das hätte ich mir auch nie gedacht", meinte Stavjanik.

Als Gebrauchsanweisung für einen gelungenen Kulturen-Mix ist der Film jedoch nicht zu sehen: "Dass es wirkliche Probleme gibt, wird zwar angerissen, aber das lassen wir aus. Im Film könnten wir das sowieso nicht lösen", meinte Regisseur Wolfgang Murnberger. Einige Bedenken gab es vor Drehbeginn am Yppenplatz: "Aber wird sind hier sehr freundlich aufgenommen worden und haben Obsthändler auch in den Film eingebaut."

Seyfi, der auf der Leinwand selbst mit überholten Traditionen seiner Heimat zu kämpfen hat, meinte, dass "das Trauma der Türken-Belagerungen bei Österreichern oft noch tief verankert" sei. In weiteren Nebenrollen sind unter anderem Michael Schönborn, Bruder von Kardinal Christoph Schönborn, "Dancing Star" Mike Galeli und Veronika Polly zu sehen. Die Koproduktion von ORF und ARTE wurde von Allegro Film produziert.

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