Franz Welser-Möst: „Eine gewaltige Bildungsflaute“

Franz Welser-Möst: „Eine gewaltige Bildungsflaute“
Der Dirigent über Verirrungen, die Eröffnungspremiere der Salzburger Festspiele, das Coronavirus und die Lehren daraus.

KURIER: Sie dirigieren am Samstag die Eröffnungspremiere der Salzburger Festspiele, „Elektra“ von Richard Strauss. Welche Bedeutung hat diese Premiere für Sie in diesem besonderen Jahr?

Franz Welser-Möst: Für mich ist „Elektra“ immer ein besonderes Stück. Aber wenn Sie auf das 100-Jahr-Jubiläum der Festspiele und die Corona-Krise anspielen, dann glaube ich, dass diese Produktion für andere noch mehr Bedeutung hat. Wir versuchen den Druck, der jetzt erzeugt wird, möglichst auszublenden.

Warum ist „Elektra“, die Geschichte von starken Frauenfiguren und von Rache, das richtige Werk zur Eröffnung?

Das müsste Intendant Markus Hinterhäuser beantworten. Für mich ist „Elektra“ eine Oper, die das Tor zur Moderne weit aufgestoßen hat. Dieses Stück jetzt 100 Jahre nach der Gründung der Festspiele anzusetzen, ist wieder ein wichtiger Blick in die Zukunft.

Sie haben zuletzt gerade mit Strauss-Opern große Erfolge in Salzburg gefeiert – mit dem „Rosenkavalier“ und der „Salome“. Was darf das Festspielpublikum nun von dieser „Elektra“ erwarten?

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