Filmfestspiele Venedig mit Wenders, Kusturica, Seidl

Ulrich Seidls neuer Film "Safari" läuft außerhalb des Wettbewerbs
Hollywood-Glamour durch Ryan Gosling, Natalie Portman, Ethan Hawke und Denzel Washington.

Von Wim Wenders über Emir Kusturica bis Ulrich Seidl: Schwergewichte des europäischen Films stellen bei den 73. Filmfestspielen von Venedig (31. August bis 10. September) ihre neuen Filme vor. Eines von 20 Werken im Rennen um den Goldenen Löwen ist die Verfilmung von Peter Handkes Stück "Die schönen Tage von Aranjuez" des deutschen Regisseurs Wim Wenders.

Ein österreichischer Beitrag findet sich heuer nicht im Wettbewerb. Seidls neuer Film "Safari" wird stattdessen außerhalb des Wettbewerbs in der "Non Fiction"-Schiene gezeigt, teilte die Biennale bei der Vorstellung des Festivalprogramms am Donnerstag in Rom mit. Der 90-minütige Dokumentarfilm, der wenige Tage nach Festivalende am 16. September in den österreichischen Kinos startet, begleitet deutsche und österreichische Jagdtouristen durch Afrika.

Das österreichische Filmschaffen ist in Venedig auch durch den Film "Die Einsiedler" des Südtiroler Regisseurs Ronny Trocker mit den Wiener Schauspielern Andreas Lust und Ingrid Burkhard in den Hauptrollen vertreten. Die österreichisch-deutsche Produktion wird ebenso in der Orizzonti-Schiene gezeigt wie der Kurzfilm "Srecno, Orlo!" von Sara Kern - eine slowenisch-kroatisch-österreichische Produktion. In der Sektion "Venezia Classici" wird Michael Palms Dokumentarfilm "Cinema Futures" über die Gegenwart und Zukunft von Film und Kino vorgestellt.

Im Wettbewerb

Um den Goldenen Löwen rittert der lang erwartete neue Film von Emir Kusturica, "On the Milky Road", mit der italienischen Diva Monica Bellucci. Kusturica selbst wirkt auch als Schauspieler im Drama mit. Der russische Filmemacher Andrej Konchalowski präsentiert indes den Film "Paradise", eine deutsch-russische Produktion mit Julia Vysotskaya, Christian Clauss und Peter Kurz in den Hauptrollen. Der französische Film ist u.a. mit Francois Ozons "Frantz" mit Pierre Niney und Paula Beer in Venedig vertreten. Und die Niederlande schickt Martin Koolhovens Thriller "Brimstone" in den Wettbewerb, bei dem u.a. "Game of Thrones"-Star Kit Harington, Dakota Fanning und die Niederländerin Carice Van Houten mitspielen.

Filmfestspiele Venedig mit Wenders, Kusturica, Seidl
Zum Abschluss: "La La Land"
Das Filmmusical "La La Land" von Regisseur Damien Chazelle ("Whiplash") eröffnet das Festival und läuft auch im Wettbewerb. Dabei handelt es sich um eine Hommage an die goldene Zeit der Hollywood-Musicals mit einem Star-Cast aus Ryan Gosling, Emma Stone, John Legend und J.K. Simmons. Zu den Starschauspielerinnen, die am Lido erwartet werden, zählt Natalie Portman, Hauptdarstellerin im Kennedy-Biopic "Jackie" des Regisseurs Pablo Larrain. Portman spielt auch in Rebecca Zlotowskis Film "Planetarium" mit, eine französisch-belgische Produktion mit Johnny Depps Tochter, Lily Rose Depp, die außerhalb des Wettbewerbs gezeigt wird.

Hollywood

Bei der diesjährigen Ausgabe wird einmal mehr eine Starparade am Lido erwartet: Ethan Hawke und Denzel Washington sollen zur Präsentation von "The Magnificent Seven" ("Die glorreichen Sieben") eintreffen. Das Western-Remake von Antoine Fuqua wird außerhalb des Wettbewerbs gezeigt, ebenso wie das Action-Drama "Hacksaw Ridge" von Schauspieler und Regisseur Mel Gibson. Keanu Reeves und Jim Carrey sind im Wettbewerb mit "The Bad Batch" der Regisseurin Ana Lily Amirpour präsent und dürften für Glamour am Lido sorgen sollen. Fans von Michael Fassbender werden ihn in "The Light Between Oceans" von Derek Cianfrance an der Seite von Rachel Weisz bewundern können, Jake Gyllenhaal wiederum ist Protagonist von Tom Fords "Nocturnal Animals".

Das Festival ist zwei kürzlich verstorbenen Größen des Films gewidmet, dem Iraner Abbas Kiarostami und dem US-Regisseur Michael Cimino. Der französische Schauspieler Jean-Paul Belmondo und der polnische Regisseur Jerzy Skolimowski werden einen Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk erhalten. Mit dem 83-jährigen Belmondo werde eine "Ikone des französischen und internationalen Kinos" geehrt, teilte Festival-Direktor Alberto Barbera am Donnerstag mit.

Der britische Filmemacher Sam Mendes (50), Regisseur der letzten zwei James-Bond-Filme "Skyfall" und "Spectre", ist der Präsident der Jury des Festivals. Präsident der Orizzonti-Jury ist der französische Regisseur Robert Guediguian ("Schnee auf dem Kilimandscharo").

Info: www.labiennale.org/en/cinema/

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