Die Königin singt "La Straniera"

Edita Gruberova wurde im Musikverein frenetisch bejubelt.

Vor 45 Jahren stand sie das erste Mal auf einer Opernbühne; zum Jubiläum hat sie sich noch eine neue Partie erobert: Edita Gruberova, die Königin der Koloraturen, tat im Wiener Musikverein das, wofür sie bekannt ist – sie brillierte in einer zu Recht wenig bekannten Oper von Vincenzo Bellini und brachte ihre Fans an den Rand der Raserei.

Die Handlung der Oper „La Straniera“ (Intendant Roland Geyer bringt das Werk 2015 im Theater an der Wien in der Regie von Christof Loy heraus) ist Nebensache; hier zählt nur der Gesang. Und da ist die Gruberova – sie darf gleich zwei Mal wahnsinnig werden – ganz in ihrem Element. Beeindruckend, wie Gruberova die aberwitzigsten Töne perfekt setzt, wie sie es versteht, zwischen vollendeten Lyrismen und höchsten Klagelauten zu balancieren. Eine Primadonna, die diese Bezeichnung auch tatsächlich verdient. Reprise: 18. Februar.

Neben der Gruberova überzeugte noch der kultivierte, noble Bariton Paolo Gavanelli, mühte sich Tenor José Bros redlich, durfte Mezzo Sonia Ganassi lautstark leiden. Das Münchener Opernorchester mit Dirigent Pietro Rizzo – sagen wir es nett – assistierte ein wenig. Jubel.

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