Das Fleisch ist hartnäckig, und Ricky pupst doch nicht

Das Wichtigste zuerst: Ricky hat dann doch nicht gepupst. Aber mehr dazu später.

Das Zweitwichtigste an zweiter Stelle (in der Sendung kam es, wie beim Privatfernsehen üblich, erst ganz zuletzt): Am Tag der ersten Abwahl mussten sogar zwei Kandidaten das Dschungelcamp räumen. David bekam zu seiner Verblüffung die wenigsten Zuschauerstimmen. Und Rolf (das ist der andere Alte) wurde (es gab keine nähere Begründung) von Dr. Bob offenbar aus gesundheitlichen Gründen aus der Show subtrahiert.

Aber der Reihe nach: Die Sendung begann mit einer dieser menschlichen Tragödien, welche das Publikum stets zu Tränen rühren: Den Kandidaten schmeckte das Essen nicht. Es gab nämlich zum Abendmahl Känguruschwänze. Was Kandidat Thorsten (das ist der Körperkurtl, der früher Fußballer und nicht Philosophieprofessor war) wie folgt kommentierte: "Ich bin von allen guten Geistern betroffen ... getroffen gewesen. Das Fleisch ist ... hartnäckig."

Danach erzählt Kandidat Ricky (das ist der, der immer selbst so verblüfft darüber ist, wieviel Schwachsinn er reden kann) von seiner Zeit als SAT1-Nachmittagstalkmaster. Die Kollegen seien alle auf ihn neidig gewesen, vor allem Sonja Zietlow (das ist die, die vor lauter Botox in der Stirn ein bisschen aussieht wie eine Klingonin und heute das Dschungelcamp moderiert). Ricky: "Das hat mich alles zu spüren bekommen."

Damit sind wir bei Kandidatin Nathalie (das ist die aus Lippenstift und Langeweile Hergestellte). Ihr bekommt auch etwas zu spüren, und zwar die Flirtversuche von Kandidat David (das ist der, der auch aus Langeweile hergestellt wurde, nur dass man bei ihm den Lippenstift durch Größenwahn ersetzt hat). Das hört sich dann so an. David: "Gehst du in die Sauna?" - Nathalie: "Welche Sauna?" - David: "Allgemein Sauna." Spätestens an dieser Stelle merkt nicht nur Nathalie, sondern auch das Publikum, dass das nichts mehr wird, und beschließt, das vorporgrammierte Dschungelcamp-Traumpaar auseinander zu reißen.

RTL versucht dann noch gegen zu steuern und sperrt die beiden zwecks Zwangsbeschmusung in ein finsteres Loch, aber auch da schauen beide nur rinderartig in die Luft. Nathalie: "Der Wind ist schön." - David: "Ja, sehr sanft. Riecht wie Erdbeeren..." Und aus, das ist ja sinnlos! David: "Du hast gar nichts Zickiges. Du hast was sehr Schönes an dir." Aus, haben wir gesagt!

Kandidatin Sophia (das ist die mit der an den Rippen und zum Teil auch am Hinterteil montierten Plastiksondermülldeponie) brüstet sich (ha!) damit, dass sie "seit anderthalb Jahren in Europas größter DJ-Schule" lernt, aber es interessiert die anderen nicht einmal genug, um sie deswegen zu verarschen (ha!).

Dschungelprüfung

Naturgemäß ist wieder Kandidatin Helena dran (das ist die, die sich nach Leibeskräften und nicht ohne Erfolg bemüht, unsympathischer als ein kaukasischer Kleindiktator zu wirken). Sie wählt sich als Begleiter Kandidat Ricky, und das ist einer der vielen Fehler, die sie im Camp begeht. Die Aufgabe: Sie muss mit verbundenen Augen (und gut gesichert) in luftiger Höhe über Stege balancieren und sich von Ricky durch Anweisungen zu den Sternen lotsen lassen. Beide beginnen augenblicklich, um die Wette zu greinen und zu weinen und ihre gar grässliche Höhenangst zu beteuern.

Beim Versuch, die Prüfung zu absolvieren, brüllt Ricky hysterisch herum, worauf Helena hysterisch herumbrüllt, dass Ricky nicht so hysterisch herumbrüllen soll. Das ganze dauert quälend öde zehn Minuten lang. Schließlich bricht Helena die Prüfung ab, Ricky hopst daraufhin in einem Anfall puren, reinen Wahnsinns über die Laufstege und kreischt: "Egal, was passiert, ich bin der König!" Ein verstörender Moment, den Kinder oder gebrechliche Personen nicht unbeaufsichtigt sehen sollten.

Auf dem Heimweg und später im Camp wird weiter gezankt und gekreischt und es ist eine rechte Plage. Ricky wimmert: "Wenn sie wollte, ich hätte für sie gesungen, ich hätte für sie gepupst, alles hätte ich gemacht." Unverständlicher Weise wollte sie nicht. Dabei, wer weiß, hätte der Wind vielleicht sogar nach Erdbeeren gerochen.

Insofern muss man festhalten: Tag 8 im Camp - und nicht einmal heiße Luft.

Tag 8 im Schnellcheck

Haupt- und Nebenrolle Helena und Ricky im Heulsusen-Duell (das übrigens er gewinnt - sie schafft einfach nicht seine Wasserdurchflussmenge).

Eine Nebenrolle blieb für Rolf, der in erster Linie pfiff. Zuerst ein paar Liedchen, dann aus dem letzten Loch und schließlich drauf.

Bekleidungsfaktor Sophias Bikinioberteil hält noch - aber man hat Angst, es könne jeden Moment bersten, worauf ihre Oberweite 50 Meter in den australischen Dschungel entgleisen würde. Vermutlich deshalb probierte sie diesmal einen Sack an - der bleibt ihr, wenn (ha!) alle Stricke reißen.

Der Konflikt Helena gegen Ricky. Ricky gegen Sonja Zietlow. Alle gegen den Känguruhschwanz.

Zwischenmenschliches Der Versuch, David und Nathalie in die Verpartnerung zu zwingen, wurde von RTL und dem Publikum wegen sportlicher Wertlosigkeit abgebrochen.

So gesagt "Thorsten, magst du meinen Schwanz haben?" (Sophie macht Thorsten ein Angebot, das er ablehnen kann)

"Ein bisschen Weinen ist gesund" (wo Rolf Recht hat, hat er Recht - EIN BISSCHEN!)

"Red mit deiner Unterhose!" (Helena zu Ricky - ein nachvollziehbarer Satz, schließlich bot er an, für sie zu pupsen)

"Liebessuppe" (so beschreibt Kandidatin Brigitte - das ist die, die verrückt genug ist, sich den Unsinn schon zum zweiten Mal anzutun - die ungelenken Flirtversuche von David und Nathalie)

Das ist das, was ich liebe: Ketchup, Burger und das alles auf Vegan-Style." Dschungelcamp-Kandidat David Ortega hat auch eine Erklärung dafür, warum es die Veganer sein müssen: "Weil die Veganer, das ist ein Volk, das ist voll intelligent!"

(mehr dazu bei rtl.de)

Das ist das, was ich liebe: Ketchup, Burger und das alles auf Vegan-Style." Dschungelcamp-Kandidat David Ortega hat auch eine Erklärung dafür, warum es die Veganer sein müssen: "Weil die Veganer, das ist ein Volk, das ist voll intelligent!"

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Ekelfaktor Keine Tiere diesmal. Nur Menschen. Die bemühten sich sehr, ekelhaft zu sein. Für die Mühe gibt's eine Gnaden-Made. Bzw. Schabe.