"BFG – Big Friendly Giant": Furzelbäume im Land der Riesen

Mark Rylance als GuRie   (Guter Riese), der das Waisenkind Sophie ins Riesenland  mitnimmt
Steven Spielberg verfilmte Roald Dahls Kinderklassiker "Sophiechen und der Riese".

"Ihre Mayonnaise", die Königin von England, hätte es sich wahrscheinlich nicht träumen lassen, dass sie einmal in einem Steven-Spielberg-Film durch den Kakao gezogen wird und darin Sprudelwasser aus dem Land der Riesen vorgesetzt bekommt, in dem die Blasen von oben nach unten perlen und nach dem Trinkgenuss gewaltige "Furzelbäume" auslösen.

Aber woher sollte die Queen auch wissen, dass es Riesen gibt, die sich in einer verkorksten Sprache namens "Gobblefunk" verständigen, die ihnen der britische Schriftsteller Roald Dahl in den Mund gelegt hat?

Spielberg hat mit diesem neuen Märchenabenteuer an "E.T." angeknüpft. Die Plüsch-Version des kleinen Außerirdischen im Londoner Waisenhaus, aus dem ein Mädchen entführt wird, ist nicht der einzige Anhaltspunkt. Auch diesmal geht es um die Freundschaft zwischen einem unheimlichen Wesen und einem mutigen Kind. Das Mädchen wird ins Land der Riesen entführt, weil es ein Geheimnis entdeckt hat: Der sanftmütige Koloss fängt Träume, die er nachts unter den Menschen verteilt. Spielberg hat aus Dahls Märchen vom freundlichen Riesen und seinen bösen Brüdern einen verspielten Hochglanzfilm gedreht und sich dabei den etwas zweifelhaften Luxus geleistet, Mark Rylance ("Bridge of Spies") mittels "Performance-Capture-Verfahren" zur computeranimierten 3-D-Kunstfigur zu verfremden. Darüber hinaus aber beweist Spielberg einmal mehr seine Meisterschaft, Filme zu machen, die beide Geschlechter und alle Altersschichten ansprechen. Dieser hier kann mit seinen Tricks auch Erwachsene verblüffen – nicht zuletzt durch die Größenunterschiede im Land der Riesen.

Text: Gabriele Flossmann

INFO: 117 Min. UK/CAN/ USA 2016. Von Steven Spielberg. Mit Mark Rylance.

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