Joma

Joma
Florian Holzers wöchentliche Restaurantkritik aus dem Freizeit-Kurier.

Nein, das Joma ist kein Österreich-Ableger des Kopenhagener Minimal-Restaurants Noma. Es ist aber auch kein neues Schnitzel-Restaurant, was viele im Vorfeld vermuteten, wo das neue Lokal schräg unter der Anker-Uhr doch Hans und Thomas Figlmüller gehört, der aktuellen Generation der Schnitzel-Dynastie. Was die beiden da aus dem ehemaligen „Limes“ machten, ist schwer in einen Begriff zu packen: eine Mischung aus Brasserie, amerikanischem Grill, Wiener Kaffeehaus, gewürzt noch mit ein paar Akzenten italienischer 1960er-Jahre-Ästhetik. Architekt Gregor Eichinger gelang da tatsächlich ein großer Wurf, so detailreich wurde schon lang kein Lokal mehr geplant.
Bei der Speisekarte gibt man sich ähnlich fusionsfreudig, viel Frühstück, Snacks, Salate und Suppen quer durch die Weltgeschichte, Fleisch und Fisch der klassisch-internationalen Art. Und: kein Schnitzel! Der gegrillte Octopus mit Beluga-Linsen war ausgezeichnet und sah auch hübsch aus (10,50 €), die Tagliolini mit gebratenen Garnelen, Zucchini-Streifen, Minze und Krebsschaum zählen sicher zu den Top 100 der Wiener Pasta-Gerichte (14,90 €) und das eher süß bis würzig Lamm mit Couscous war so zart, dass man es mit dem Löffel essen konnte (14,90 €). Auch bei den Cocktails gibt man sich große Mühe, Limonaden werden selbst gemacht – bleibt zu hoffen, dass man nicht zu viel will.

Joma, Wien 1,
Hoher Markt 10,
T 01/532 10 32, Mo-So 8-2, www.joma-wien.at

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