"Auf dem Markt einzukaufen ist kein Privileg für Reiche"

Walter Eselböck, Alain Weissgerber Honorarfrei
Zur Diskussion, ob gutes Essen leistbar und mit vertretbarem Aufwand selbst herzustellen ist.

Nicht nur Konsumentenschützer und Ernährungsexperten, auch so mancher Spitzengastronom macht sich Gedanken über das tägliche Essen in unserer Gesellschaft.

Taubenkobel-Chef Walter Eselböck plädiert für weniger Konsumwahn und mehr Intelligenz beim Einkaufen. „Ich kenne Leute, die sich am Wochenmarkt für eine Woche eindecken. Man muss halt planen.“ Es heißt, auf den Markt zu gehen, wäre eine teure Angelegenheit – Eselböck: „Stimmt nicht. Auf einem Bauernmarkt einzukaufen ist kein Privileg für Reiche.“

Es wäre einfach schwachsinnig, alles immer parat haben zu wollen: „Der Kühlschrank muss nicht täglich voll sein.“

Wenig Zeitaufwand und günstig – der KURIER bat Walter Eselböck und Alain Weissgerber, Patron und Küchenchef im Taubenkobel im burgenländischen Schützen, um zwei Rezepte, die einfach, schnell und noch dazu günstig sind.

Pasta e Fagioli lässt sich in 20 Minuten zubereiten.

"Auf dem Markt einzukaufen ist kein Privileg für Reiche"
Greifen Sie zu getrockneten Bohnen aus dem Bioladen und rechnen Sie pro Person mit zirka 80 g. Die Bohnen müssen über Nacht in Wasser eingeweicht werden. Am Tag der Zubereitung werden sie mit Geselchtem, Lorbeer und Pfeffer weich gekocht. Fleisch herausnehmen, in Würfel schneiden. Nun wird Speck mit Zwiebel glasig gedünstet und mit dem Bohnen-Selchsud aufgegossen. Karottenwürfel dazu, etwas Stangensellerie, ebenfalls gewürfelt, alles gemeinsam weich kochen. Knoblauch nach Geschmack. Hälfte der Bohnen weich stampfen. Währenddessen Teigwaren in Salzwasser kochen. Gestampfte Bohnen, Majoran und den Rest mischen, aufwärmen. Salzen und pfeffern, Selchfleischwürfel zugeben. Fertig.

Bio-Huhn mit Wurzelgemüse und Duftreisist ein Familiengericht, das sich nebenbei machen lässt.

Dauer mit Fond: ca. 45 Min, ohne geht es schneller. Für vier Personen brauchen Sie ein Bio-Huhn (ca. 1.2 kg), 1 gelbe Rübe, ½ Stangensellerie, ¼ Knollensellerie, ½ Stange Lauch, 3 Zwiebel, 1 Lorbeerblatt, 5 Pfefferkörner, 3 Pimentkörner, Wasser. Brust und Keule auslösen, Haut entfernen. Karkassen und Keule mit kalten Wasser zum Kochen bringen. Abschäumen. Gemüse und Gewürze beigeben, ca. 45 min ziehen lassen. Keule aus dem Sud nehmen und von den Sehnen befeien. Hühnerfond abseihen, beiseite stellen. Wenn’s schneller gehen soll, Fond auslassen oder am Vortag zubereiten.

Hühnerbrust in Streifen schneiden. Für das Wurzelgemüse brauchen Sie 2 Karotten, 1 Gelbe Rübe, 2 Stangensellerie, ¼ Knollensellerie, 2 Knoblauchzehen, 3 Schalotten, 100g Champions, Sonnenblumenöl, Salz, Pfeffer, 2 Lorbeerblätter, 2 Zweige Rosmarin, etwas Zucker. Für die Sauce brauchen Sie 1/4 Weißwein. Gemüse waschen , schälen, in Stücke schneiden, im Öl goldbraun rösten. Hühnerbruststücke leicht anbraten, Gewürze und Zucker beigeben, mit Weißwein und Hühnerfond ablöschen. Hühnerkeule und Gemüse zufügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. 200g Basmati Duftreis in 300 ml Wasser mit 1 Prise Salz, ½ Zwiebel mit 2 Nelken gespickt, 1 Lorbeerblatt zum Kochen bringen. Abdecken und bei kleiner Stufe ca. 15–20 Minuten garen lassen.

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