Am Herd mit Desirée Treichl-Stürgkh

Am Herd mit Desirée Treichl-Stürgkh
Knappe zwei Wochen vor dem Opernball ist die Organisatorin im Dauereinsatz. Aber wer mit so viel Freude am Werk ist, dem geht die Energie nicht aus.

Zu Mittag, zwischendrin in ihrem Arbeitstag im Opernball-Büro, zischt Desirée Treichl-Stürgkh kurz nach Hause in den dritten Bezirk, um mit uns ihren Becherlkuchen ins Rohr zu schieben. Becherl? „Ja, wir sagen das so. Das ist der Kuchen, den sich die Buben zu den Geburtstagen wünschen.“ Mit ihrem Blitz-Rezept hat sie schon viele Gäste überrascht. Locker beginnt sie die Zutaten zusammenzurühren. „Man braucht keine Waage.“ Statt Kakao könne man auch Mohn hineingeben oder halb Mandeln, halb Haselnüsse. Variationsmöglichkeiten ohne Ende. „Wir sind alle Süße“, meint sie und erzählt von ihren drei Buben, zehn, 13 und 14 Jahre alt, und von den Kochkünsten ihres Mannes. „Er macht die schönsten, besten Soufflés.“ Trotz ihrer Riesenverantwortung für den Opernball wirkt die Schwungvolle sehr entspannt. „Heuer habe ich früh genug begonnen.“ Anfang September waren die Sponsoren unter Dach und Fach, jetzt, im Endspurt, geht viel Zeit damit drauf, hin und her zu tauschen. Da werden ein paar Karten zurückgegeben, dort wird eine Loge frei, wer verträgt sich mit wem, wer nicht? „Es ist eine Knochenarbeit.“ Man sieht ihr die Freude aber richtig an. „Das Team ist super, und der neue Direktor sehr positiv eingestellt.“ Inzwischen ist der Teig fast fertig gerührt, eine Prise Salz noch. „Das hab ich vom Johann Lafer.“ Mit dem Fernsehkoch hat die gebürtige Steirerin im Herbst ein wunderschönes Weihnachtsbuch veröffentlicht. Bei relativ kühlen 160°C kommt der Kuchen ins Rohr. „Sonst wird er zu durch, wir mögen ihn saftig.“ In ihrem gastfreundlichen Haus ist sie es gewohnt, für fünf bis sieben Leute zu kochen, oft gibt’s Pasta. Alles, nur keine Braten. Und mit Palatschinken hat sie’s auch nicht so.

Ob man als Normalsterblicher jetzt noch Chancen auf eine Ballkarte hat? Die Wartelisten sind lang. Aber mit viel Glück könnt’s schon sein.

Die Zutaten:

1 Becher Sauerrahm (250 ml), 1 Becher brauner Rohrzucker, 1 Becher Kakao (Benco oder Nesquik), 1 Becher Öl (mildes Oliven- oder Maiskeimöl), 3 Eier, 1 Becher Dinkelmehl , Salz, 200 g Staubzucker, 1 Zitrone, Butter

Backrohr auf 160°C vorheizen. Sauerrahm in eine Schüssel geben. Die weiteren Zutaten nacheinander im Rahmbecher abmessen und unterrühren: Zucker, Kakao, Öl. Eier trennen, Dotter zur Masse geben, dann auch Mehl und eine Prise Salz einrühren. Eiweiß steif schlagen und behutsam unterheben. In eine ausgebutterte Tortenform füllen, 35-40 Minuten backen. Staubzucker nach und nach mit dem Saft der Zitrone verrühren, bis eine zähflüssige Masse entstanden ist. Über die überkühlte Torte gießen, verstreichen, fest werden lassen.

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