Salz & Pfeffer: Marktlücke

Marktlücke in Wien 2
Das Karmeliterviertel hat einen neuen Treffpunkt.

Das Gasthaus Engel war einer der angenehmsten Plätze dieser Stadt, wohl kein anderes Lokal des Karmeliter-Grätzels spiegelte den gelassenen Frohsinn dieser Gegend so sehr wider. Leider wurde im Frühling zugesperrt, das war die Chance für Sebastian Neuschler.
Der junge Salzburger hatte unter anderem im Procacci, in der Cantinetta Antinori und im Novelli gekocht, jetzt sah er die Zeit für das erste eigene Projekt gekommen. Er kaufte im Antiqutäten-Supermarkt Glasfabrik groß ein, ließ sich von befreundeten Künstlern Leuchtkörper und Wände gestalten (alle drei Monate neu!) und legte vor einem Monat los – mit einer kleinen, mediterran gehaltenen No-Nonsens-Speisekarte, sowohl preislich als auch vom Konzept her angenehm bodennah gehalten.
Bei der Fischsuppe zeigt Neuschler, dass er weiß, worum’s geht, toller Fischfond, etwas Weißwein und eine schöne Mischung aus harmonierendem Flossengetier (12,50 €). Der Wiesenkräutersalat mit gegrillten Calamari war zwar ein Blattspinatsalat, aber die kleinen Tintenfische zergingen auf der Zunge (13,50 €). Die Parmigiana, ein genialer Melanzani-Tomaten-Käse-Auflauf, gelang erstklassig (10,90 €), auch die venezianische Kalbsleber mit intensiver, dunkler Sauce (17,50 €) fügte sich wunderbar in die sommerliche Leopoldstadt. Und an der hübschen Bar weiß man aus italienischem Wermut großartige Digestifs zu mischen.

Marktlücke, Wien 2, Große Pfarrg. 5,
Tel: 0676/505 75 18,
Di-Do 17-24, Fr, Sa 17-01,
www.markt-luecke.com

Max.
Küche 26 35
Keller 6 10
Service 15 15
Atmosphäre 14 15
Preis/Wert 16 20
Familie 3 5
80 100

florian.holzer@kurier.at

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