Salz & Pfeffer:

Das Restaurant "Die Liebe" soll fortgeführt werden
Die wöchentliche Restaurantkritik von Florian Holzer: Die Liebe

Man bewege sich mit dem Konzept natürlich am Rande des Gewerberechts, sagt Michael Schuster. Und dafür muss man ihm danken, denn seine kürzlich eröffnete „Marktwirtschaft“ – eine Art Indoor-Markt mitten im siebenten Bezirk – ist nicht nur lustig, sie stellt auch eine effektive Bereicherung des Versorgungsangebots dar. Einen wesentlichen Anteil an der Attraktivität des Konzepts macht natürlich das ins Ensemble integrierte Lokal „Die Liebe“ aus: Betrieben wird es von einer Veranstaltergruppe rund um David Kreytenberg, gekocht wird von Alfred Schoch, einem ehemaligen Mitarbeiter von Christian Petz, um Service und Getränkeauswahl kümmert sich mit Hubert Peter der ehemalige Kussmaul-Bar-Chef. Die Atmosphäre erinnert an eine Kantine, wenngleich an eine gut besuchte: Bereits nach einer Woche war der Andrang enorm. Kein Wunder, denn so gut wie hier isst man normalerweise nur in sehr viel steiferer Umgebung. Das Frühstück ist top, mittags gibt’s sehr gut zubereitete Tagesgerichte, abends „Tapas“ – also kleine Happen, die aber keineswegs spanisch sein müssen. Etwa gebratener Karfiol mit Bulgur – mit Kräutern, Arganöl und orientalischen Gewürzen –, herrlich, leider viel zu wenig (5 €). Oder die köstlich knusprigen Bacalhau-Kugerln, wie man sie aus der Karibik kennt (6 €). Oder hauchdünn geschnittene Schweinsohren, zart wie Prosciutto, mit grünem Chili und japanischen Soba-Nudeln, hinreißend gut (5,50 €). Eines besser als das andere, dass man schon vier Portionen braucht, um satt zu werden, kann man somit fast als Vorteil sehen.

Die Liebe, Wien 7., Siebensterng. 21, Tel. 0676/66 81 969, Di-So 9-24

www.dieliebe.wien

Max.
Küche 29 35
Keller 7 10
Service 12 15
Atmosphäre 13 15
Preis/Wert 16 20
Familie 4 5
81 100

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