Europas letzte Urwälder

Geisterhafter Naturwald mit bizarren Krüppel-Eichen im mittleren Burgenland. Das Esterhazy-Naturwaldreservat wird heute forstlich nicht mehr genutzt und entwickelt sich langsam zu einem Urwald von morgen.
Die letzten Zeugen: Einst war Europa von Urwäldern bedeckt. Riesige Bäume dominierten die grüne Wildnis. Heute sind unsere Urwälder fast verschwunden, gerodet, von Kulturwäldern abgelöst. Einige aber haben überlebt. Die freizeit zeigt die schönsten Paradiese von nebenan.

Die meisten von uns haben dieses Bild von irgendwoher im Kopf. Ein lückenloses Waldmeer bis zum Horizont, unwegsam, von Moosen und Schlingpflanzen überwuchert. Unsere Märchenwelt verbannte Menschen in diese Wälder voller Gefahren, voll von geheimnisvollen Spielarten des Lebens. Heute aber holen meist nur Computerspiele oder TV-Dokumentationen diese tief in unserem Unterbewusstsein verankerten Landschaften zurück. Dann sind sie entweder der Fantasie eines Zeichners entsprungen oder es sind Bilder, die aus den entlegensten Winkeln dieser Erde stammen. In Wirklichkeit sah unser Lebensraum Europa einst so aus wie diese Urwälder. Vor 6.000 Jahren war der ganze Kontinent von einem endlosen Eichenmischwald überwuchert, dann kam die Buche ... und eines Tages der Mensch. Der ersetzte die natürliche Ordnung dieser Urwälder durch seine.

In versteckten Winkeln haben Urwälder und wilde Naturwälder bis heute überlebt. Sie zu betreten, ist eine Zeitreise zurück in eine Welt, die Europa einst war. Manchmal sind diese verborgenen Orte in den hintersten und finstersten Winkeln Europas – und oft gerade dort von keinem tragfähigen Rechtsstaat vor der Schlägerung geschützt. Manchmal aber existieren gar nicht weit weg von den Metropolen Mitteleuropas, von den Touristenstränden an der Adria unberührte Paradiese. Der Fotograf und Naturschützer Matthias Schickhofer hat sich auf eine Reise ins Dickicht begeben und diese letzten "Überlebenden" aufgespürt.

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