Der Kurier im Gespräch mit Julian Baumgartlinger

Julian Baumgartlinger möchte bei Leverkusen "so oft wie möglich spielen."
Die Tageszeitung Kurier hat dem Fußballspieler Julian Baumgartlinger einige Fragen gestellt.

Link zum Original-Kurier-Artikel

Julian Baumgartlinger spielt seit kurzem bei Bayern-Leverkusen.
Der Kurier hat mit ihm darüber gesprochen

KURIER: Hat Marcel Koller sie schon gefragt, ob Sie Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft werden wollen?
Julian Baumgartlinger: Das Thema muss man vorsichtig behandeln, selbst wenn er mich kontaktiert hätte.
Bei der nächsten Schulung vor dem Spiel gegen Georgien
werden wir dann mehr sehen.

KURIER: Sehr geschickt formuliert.
Wollen Sie Kapitän von dem Team werden?

Julian Baumgartlinger: Ich wäre bereit dafür,
es wäre eine riesige Ehre für mich.
Es gibt nicht so viele Dinge, die man im Team erreichen kann.
Die Funktion als Kapitän von einer Fußballmannschaft
ist natürlich für einen Fußballer wünschenswert.

KURIER: Die EM ist vorbei.
Haben sie schon alles verkraftet und erforscht?

Julian Baumgartlinger: Ja, ich weiß woran es gelegen hat,
dass wir bei der EM so schlecht gewesen sind.

KURIER: Woran denn?
Julian Baumgartlinger: Wir sind zu
leichtgläubig und unerfahren in das Turnier gegangen,
auch wenn wir alle die EM und jedes Spiel
sehr ernst genommen haben.

KURIER: Das klingt ja grundsätzlich vernünftig.
Warum hat es letztlich doch nicht funktioniert?

Baumgartlinger: Ich glaube, Ungarn oder Island
sind mit einer ganz anderen Erwartung
ins EM-Turnier gegangen als wir.

Wir wollten uns nicht wie die Isländer nur hinstellen
und unseren Strafraum verteidigen.
Das war am Anfang auch erfolgreich, aber
auf die Dauer führt das zu nichts, glaube ich.

KURIER: Einspruch: Island kam ins Viertelfinale,
da war Österreich schon längst daheim.

Julian Baumgartlinger: Vollkommen richtig.
Im Großen und Ganzen zählt das Ergebnis.
Das hatte mehrere Gründe
warum wir bei der EM so schlecht gespielt haben.

KURIER: Es wurde auch immer wieder von heftigem Streit
in der Mannschafts-Unterkunft gesprochen.
Jetzt können Sie es ja zugeben, wir sagen es nicht weiter.

Julian Baumgartlinger: Es hat keine Streitereien oder Schlägereien gegeben,
auch keine Beschimpfungen.
Das ist nicht mal im Geringsten geschehen.
Zwischendurch haben wir immer wieder über Spiele
gesprochen, weil wir in der Mannschafts-Unterkunft auch Zeit dafür gehabt haben.
Auch nach dem Spiel gegen Island und nachdem wir aus der EM
ausgeschieden sind, haben wir uns zusammengesetzt.

KURIER: Zurück in den Alltag.
Der heißt ab jetzt Leverkusen.

Julian Baumgartlinger: Genau.
Nach 25 Tagen Urlaub der auch nötig war nach der EM,
hab ich bei der Vorbereitung alles mitgemacht.
Am zweiten Tag habe ich schon gesehen, warum ich hierher zu Bayern Leverkusen gewechselt habe.

KURIER: Wieso denn?
Baumgartlinger: Die Möglichkeiten sind sehr gut
in allen Bereichen.
Man merkt eben, dass Leverkusen seit Jahren auf Platz 4
der besten Mannschaften in Deutschland ist

Die Größe von dem Mannschafts-Kader ist enorm, im Training
kann man 2 gleich große Mannschaften bilden.
Ein Mannschafts-Kader ist eine Gruppe von ausgewählten Spielern,
die zu einer Fußball-Mannschaft gehören.

KURIER: Haben Sie einen Fixplatz?
Baumgartlinger: Ich habe mir kein Ziel gesetzt.
Ich möchte, wie immer, so oft wie möglich spielen.
Bis Weihnachten haben wir fast jeden 3. Tag ein Spiel,
da werde ich sowieso oft spielen.
Ich bin aber keiner, der sagt, dass ich auf 50 Spiele pro Fußball-Saison kommen muss.

KURIER: Hat Leverkusen Sie mit der Champions League und der Chance auf einen Titel angelockt?
Baumgartlinger: Am Ende einer Fußballer-Karriere
merkt man sich nur die Titel.
In Österreich mit der Wiener Austria ist mir
das leider nicht gelungen.
Das ist für mich auf jeden Fall ein Grund für den Wechsel zu Leverkusen gewesen
und ich wollte schon immer in der Champions League mitspielen.

Anmerkung: Das Gespräch wurde gekürzt und einzelne Textstellen wurden verändert, um den Text
verständlicher zu gestalten.

Kommentare