Zocken für den guten Zweck

Schrage und seine Mitstreiter organisierten für eine Partnerschule ein Benefiz-Pokerturnier.
Gewinn eines Pokerturniers half, einen kleinen Schulbus zu finanzieren.

Er weiß, wie es sich anfühlt, ein Außenseiter zu sein: "Ich kam als Kind von Deutschland nach Wien. Und ich war nicht getauft", erzählt Götz Schrage von der Volkshilfe Wien-Neubau. "Ich war also anders als die anderen." Es ist ihm daher ein Anliegen, zu helfen: Seit den 1990er-Jahren setzt er sich für Flüchtlinge ein. Derzeit hilft er 16 Afghanen bei der Integration in Wien.

Ein Mal wöchentlich lernen sie gemeinsam Deutsch: "Sie begreifen extrem schnell. Außerdem können die meisten besser Englisch, als zehn Nationalratsabgeordnete zusammen", sagt Schrage. Freilich sei nicht nur die Sprache wichtig: "Sie sollen ja keinen Deutschkurs-Koller bekommen." Daher machen sie auch Ausflüge – etwa zu Konzerten, Museen oder Sportveranstaltungen.

Schrage möchte aber nicht nur in Wien helfen: Mithilfe einer in Wien lebenden Jesidin fädelte er eine Partnerschaft mit einer Schule in Kobane in Syrien ein: "Dort liegen Leichen im Gebüsch. Kinder können dort nicht einfach in die Schule gehen."

Ein Schulbus wird also benötigt: Schrage und seine Kollegen veranstalteten kurzerhand ein Benefiz-Pokerturnier: Mit den Einnahmen und mit Spenden wurde ein Bus angeschafft. "Wir hoffen nun auf eine Entspannung des Konflikts, damit wir den Bus im Herbst überstellen können."

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