Währing stimmt erneut gegen das Parkpickerl

Währing stimmt erneut gegen das Parkpickerl
Mehr als die Hälfte stimmte dagegen. ÖVP: "Schallende Ohrfeige für Rot-Grün".

Auch wenn der Druck zuletzt größer wurde: Währing bleibt in der Parkpickerlfrage standhaft. 56,05 Prozent oder 11.267 Personen votierten gegen die Einführung des Pickerls, 43,57 Prozent oder 8758 Personen dafür. Der Rest entfällt auf ungültige Stimmen. „Die Beteiligung der Währinger war sensationell“, sagte Währings Bezirksvorsteher Karl Homole in einer ersten Reaktion zum KURIER. Er sei stolz auf die Bezirksbewohner, das Ergebnis zeige erneut, dass man über die Bevölkerung nicht so einfach drüberfahren könne.

Währing stimmt erneut gegen das Parkpickerl

Bereits vor knapp einem Jahr ließ Homole die Währinger über das Parkpickerl abstimmen, damals fiel das Ergebnis noch eindeutiger aus. Zwei Drittel der Bewohner sprachen sich damals gegen die Einführung von Gebühren aus. Seitdem wurde die Parkplatznot allerdings größer, weil die angrenzenden West-Gürtelbezirke seit Oktober bewirtschaftet werden. Deshalb rang sich der schwarze Bezirksvorsteher dazu durch, noch einmal abstimmen zu lassen.

Ohrfeige

Für ÖVP-Obmann Manfred Juraczka ist das Ergebnis eine „schallende Ohrfeige“ für die grüne Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou. Durch die Ausweitung des Pickerls im Nachbarbezirk Hernals seien die Währinger fast zu einem „Ja“ genötigt worden, sie hätten aber trotzdem dagegen votiert. „Das zeigt, dass das derzeitige Modell der Parkraumbewirtschaftung gescheitert ist“, sagt Juraczka. Er forderte, erneut über das ÖVP-Zonenmodell nachzudenken. Auch der Verkehrsclub ÖAMTC sieht nun den Moment für eine „zeitgemäße Parkraumbewirtschaftung“ gekommen. „Das Votum der Währinger ist zu respektieren“, teilte Maria Vassilakou in einer Aussendung mit, sei aber verkehrspolitisch bedauerlich. Das Ergebnis sei nach dem Negativ-Campaigning der ÖVP nicht verwunderlich.

Die ÖVP habe aber keine Rezepte gegen die Feinstaubbelastung, sagte Vassilakou. „Die Stadt Wien wird daher weiterhin alles unternehmen, um der Bevölkerung gesunde Luft und eine hohe Lebensqualität zu bieten.“

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