Das Areal des Eislaufvereins wird umgestaltet

Wiener Eislaufverein
Neues Hochhaus soll Geld für den Umbau des Eislaufvereins und des Intercontinental bringen.

Das Areal zwischen Konzerthaus, Eislaufverein und Hotel Intercontinental ist derzeit wenig ansehnlich. Geht es nach dem Investor Michael Tojner, soll sich das bald ändern – allerdings könnte die UNESCO dem Bauvorhaben noch einen Strich durch die Rechnung machen.

Das Areal des Eislaufvereins wird umgestaltet
eislaufverein, intercontinental, konzerthaus
Vor einem Jahr gab Tojner den Kauf und die Neugestaltung des Hotels samt des Wiener Eislaufvereins bekannt. Für Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) die Chance, neben der Mariahilfer Straße noch ein weiteres innerstädtisches Prestigeprojekt mitgestalten zu können.Sie initiierte einen städtebaulichen Wettbewerb. Drei Planungsteams, bestehend aus unterschiedlichen Architekturbüros, haben knapp 30 Entwürfe entwickelt, Anrainer konnten ihre Ideen im Rahmen eines Dialogverfahrens einbringen.

Am Mittwoch wurde das Ergebnis vorgestellt. „Ziel war es, jede Menge für die Stadt herauszuholen“, sagte Vassilakou bei der Präsentation. So sollte vor allem der Eislaufverein in seiner Form erhalten werden, aber auch das gesamte Areal für die Wiener geöffnet werden. Herausgekommen ist dabei eine nachträglich gesehen sehr logische Lösung.

Aus für Zweckbau

Das Areal des Eislaufvereins wird umgestaltet
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Insgesamtsollen 200 bis 300 Millionen Euro investiert werden. Die grauen Zweckbauten entlang des Heumarkts sollen einem neuen, modernen Gebäude weichen,in dem Büros, Konferenzräume aber auch ein Turnsaal für das Akademische Gymnasium untergebracht werden. Das Hotel Intercontinental soll so bestehen bleiben, wird aber komplett erneuert. „Ich habe lange zwischen Sanierung und Abriss des Hotels geschwankt“, erzählte Tojner, nun favorisiere er den Erhalt des Baus aus den 1960er-Jahren.

Neu auf dem Areal ist ein 73 Meter hoher Wohnturm, der das Hotel um gut 30 Meter überragt. Hier sollen vor allem in den höheren Stockwerken hochwertige Eigentumswohnungen errichtet werden. „Wir brauchen die Wohnungen, um den Umbau des Eislaufvereins zu finanzieren“, sagte Tojner.

Doch nicht jeder Anrainer ist von dem Hochhaus begeistert, viele befürchten die Verschandelung des historischen Stadtbilds. Auch der Segen der UNESCO fehlt noch. Für die Bewahrer des Weltkulturerbes ist die Höhe des Hotels mit seinen 45 Metern das höchste der Gefühle, hieß es heute. Gibt die UNESCO dennoch grünes Licht , könnten im Herbst die Detailplanungen starten. „Ziel ist es, im Frühjahr 2015 mit den Bauarbeiten zu beginnen“, sagt Tojner. Spätestens zwei Jahre später soll der Umbau abgeschlossen sein.

Für den Eislaufverein ist das Projekt ein Jackpot. Neben neuen Garderoben, Büros und dem aufgewerteten Eislaufplatz bekommt der Verein auch eine ganzjährig bespielbare Eishalle. „Bis jetzt sieht es sehr gut aus“, sagt Peter Menasse, der Sprecher des Vereins. Allerdings sei das Gezeigte erst der städtebauliche Entwurf. „Erst wenn wir die Architekturpläne sehen, können wir das Projekt ganz beurteilen.“

Hofzuckerbäcker wird Hotelier und stellt Häuser neu auf

Zwölf Häuser – darunter das Ringstraßenhotel de France und das Hotel Kummer in der Mariahilfer Straße – haben einen neuen Besitzer. Eine Gruppe um den Wiener Hofzuckerbäcker und Caterer Gerstner und die ehemaligen conwert-Chefs Günter Kerbler und Johann Kowar haben dem Versicherer UNIQA das Hotelpaket abgekauft – dem Vernehmen nach um einen dreistelligen Millionenbetrag.

Was genau mit den zwölf Häusern mit insgesamt 1300 Zimmern in Wien, Baden, Brünn und Prag passiert, ist noch offen. Fix ist, dass das Hotel Kummer aufgestockt wird. Auf der neuen Fläche entstehen Eigentumswohnungen. Auch im de France wird man bald Eigentumswohnungen kaufen können. „Bis zur Hälfte der 11.000 Quadratmeter an nutzbarer Fläche werden zu Wohnungen umgebaut“, kündigt Oliver Braun, Chef und 51-Prozent-Eigentümer der Gerstner Hospitality GmbH, an. In die beiden Häuser fließen bis zu 15 Millionen Euro.

Braun: „Wir nehmen bei den Wiener Hotels zehn bis 15 Prozent der Zimmerkapazitäten raus.“ Über alle erworbenen Hotels hinweg wird die Quote bei 15 bis 20 Prozent liegen. Neben Eigentumswohnungen entstehen auch servicierte Apartments.

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