Wettrennen auf kurzen Beinen

Im Zuge des Hundetages am 4. August 2013 wird es ein Mopsrennen geben. Ein Bericht vom Training an der Rennstrecke in der Freudenau. Wien, 01.08.2013
Die Möpse sind los: Am Sonntag stellten die kleinen Hunde ihre Schnelligkeit unter Beweis.

Los Brutus!“–„Schneller, Murphy“ – „Du kannst das, Chester“– hallen die Anfeuerungsrufe über die Galopprennbahn Freudenau. Aufgeregt hüpfen die Besitzer auf und ab.

Die Besitzer sahen dem Rennen am Sonntag gespannt entgegen. Doch eines war klar: Der Spaß sollte im Vordergrund stehen. Um beim Hundetag dafür zu sorgen, dass es zu keinen Komplikationen aufgrund der Hitze kommt, war zusätzlich eine Amtsärztin vor Ort.

Skepsis

Madeleine Petrovic, Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins, steht solchen Wettbewerben grundsätzlich eher skeptisch gegenüber. „Bei solchen Veranstaltungen steht die Sensationslust der Menschen im Vordergrund.“

Doch auch für die Hundehalter hat das Wohl ihrer Tiere oberste Priorität. „Vor allem bei der großen Hitze muss man gut auf sie aufpassen“, meint Besitzerin Sonja.

Doch diesmal donnerten keine Vollblutpferde über die Rennstrecke, sondern kleine Hunde mit kurzen Beinen. Die trainierten für das Mopsrennen am Sonntag, das im Zuge des Wiener Hundetags stattfand.

Hechelnd in die Zielgerade

50 Meter Laufbahn müssen die beigen oder schwarzen Hunde bewältigen. Bellend und schnaufend jagen die Tiere mit den flachen Nasen los. Neben einigen Fehlstarts zieht es die meisten dann doch Richtung Zielgerade, wo die Besitzer mit den Leckerlis warten.

Denn: „Eine Belohnung muss es für sie am Ziel geben, sonst laufen sie nicht“, meint Christoph Gruber, Organisator des Rennens und Gründer der Plattform „Mops Österreich“.

Dabei war der 27-Jährige ursprünglich strikt gegen diese Rasse: „Ich war selbst überrascht von mir, denn ich fand sie eigentlich immer hässlich. Doch dann brachte meine Freundin einmal einen Mops mit nach Hause. Und binnen fünf Minuten war ich verliebt.“

Ähnlich erging es Marietta Toth: „Wir sind eigentlich keine Hundehalter, sondern Eltern. Der Mops ist eine Sucht.“ Deshalb dürften Brutus, Paul und Motzi auch mit im Bett schlafen.

Alles für den Hund

Auch bei der 22-jährigen Ines stehen die Hundekörbchen für Chester und Tequila nur „zur Zierde“ in der Wohnung. Sie erklärt: „Wenn ein Mann neben mir im Bett schnarcht, dann nervt mich das, bei einem Mops finde ich das beruhigend.“

Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl an modischen Accessoires von und für den Mops. „Und wir kaufen alles, wo Mops draufsteht“, erzählt Ines. Ob Badematten, Häferl, T-Shirt, Ringe oder sogar Badezimmerstöpsel.

Moderasse

Laut Christoph Gruber sei es vor allem in den vergangenen zweieinhalb Jahren verstärkt zu Mops-Käufen gekommen. Die Besucherzahlen bei den Mops-Treffen steigen kontinuierlich an.

Auch Madeleine Petrovic bestätigt: „Der Mops ist eine Moderasse geworden.“ Doch der Trend zur kleinen Dogge hat auch seine Nachteile. So würden derzeit besonders viele Hunde dieser Rasse im Tierschutzhaus landen.

Mops-Besitzerin Toth: „Unsere letzten beiden Hunde sind Zweithunde. Die wurden von den Vorbesitzern abgegeben.“

Merkmale

Der Mops ist ein robuster, kompakter, kleiner Hund, der für sein flaches Seitenprofil, hervorstehende Augen sowie seine dicke Nasenfalte bekannt ist. Er hat ein glattes kurzes Fell, zumeist einfärbig in Schwarz, Silbergrau oder verschiedenen Beige-Nuancen.

Gesundheit

Der Mops hat einen runden Kopf und eine sehr kurze Schnauze. Dadurch kommt es häufig zu Problemen bei der Atmung.

Herkunft

Er stammt aus China, wo er vor 2000 Jahren als doggenähnlicher Hund herangezüchtet wurde.

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