Elektronisches Parkpickerl verzögert sich

Bereits Anfang 2012 hatte die Stadt verkündet, das Parkpickerl noch im selben Jahr durch einen Chip zu ersetzen.
Statt bis zum Jahresende kommt der Chip frühestens im Herbst 2016.

Das Wiener Parkpickerl hat ausgedient - zumindest in der derzeitigen Form. Die Plakette soll nämlich künftig nur mehr als elektronischer Chip (hinter der Windschutzscheibe) zu haben sein. Bei der Umstellung kommt es jedoch erneut zu Verzögerungen. Statt bis zum Jahresende kommen die Chips frühestens im Herbst 2016, wie ORF Wien berichtet.

Die Stadt erhofft sich durch das elektronische Parkpickerl weniger Verwaltungsaufwand für Kontrollore und Autofahrer. Die Verlängerung der zweijährigen Gültigkeit soll dank Chips ohne lange Amtswege erfolgen. Bereits Anfang 2012 hatte die Stadt verkündet, das Parkpickerl noch im selben Jahr durch einen Chip zu ersetzen. Doch es haperte bisher an den technischen Details. Nun wird das Jahr 2016 anvisiert. Kurzparkscheine sollen jedoch weiterhin in Papierform erhältlich sein - mehr dazu in Funkchip soll Wiener Parkpickerl ersetzen.

Offene Fragen

Frühestens ab 1. September 2016 wird die Umstellung auf die Funkchips in allen Parkpickerlbezirken erfolgen, heißt es nun von Seiten der Stadt. Es seien noch immer technische Fragen, die zur Verzögerung führen. "Das ist ein komplexes System, wo EDV-Systeme des Magistrates und die Überwachungsapplikationen der Kontrollorgane zusammenspielen müssen, und das hat ein bisschen länger gebraucht, als ursprünglich geplant", so Ernst Wagner von der MA67 zu ORF Wien.

Stichwort RFID

Die passive Funktechnologie RFID (Radio-Frequency Identification) wird heute in vielen Bereichen eingesetzt, u.a. als Diebstahlschutz bei Kleidungsartikeln, bei Bezahlkarten oder auch in Reisepässen. RFID-Chips sind kleine Sender, die wie Aufkleber an einem Gegenstand angebracht werden. Sie übermitteln Informationen über selbigen an ein Lesegerät über kurze Distanzen (bis zu sechs Meter).

Die Parkplatzsuche in Städten kostet nicht nur Geld, sondern auch Nerven. 38 Prozent der Österreicher sind unzufrieden mit der Parkplatzsituation in Österreichs Stadtzentren und beschreiben sie als schlecht bzw. sehr schlecht, in Wien sind es sogar 46 Prozent. Nur jeder Fünfte zahlt monatlich nichts für das Abstellen seines Gefährts, zeigte eine aktuelle Umfrage von AutoScout24.

Mehr als zwei Drittel der österreichischen Autofahrer (70 Prozent) geben monatlich bis zu 49 Euro für Stellplatzmieten, Parkpickerl, Parkgebühren oder Strafzettel aus. Jeder Zehnte berappt zwischen 50 Euro und 199 Euro pro Monat - in Wien greift sogar knapp ein Viertel der Autofahrer (22 Prozent) so tief in die Tasche.

Mangel an Gratis-Parkplätzen

Zu wenig kostenlose Parkplätze (49 Prozent) und hohe Parkgebühren (46 Prozent) gehören zu den Hauptärgernissen bei der Parkplatzsuche in den Landeshauptstädten. Auch fehlende freie Parkplätze (44 Prozent) und Autos, die über die Begrenzung des Parkplatzes hinaus abgestellt sind (49 Prozent), erregen die Gemüter der Autofahrer. Die Wiener hingegen echauffieren sich am meisten über zu viele Kurzparkzonen in ihrer Stadt (51 Prozent).

Weil man sich immer wieder in eine andere Lücke zwängen muss, vergessen 43 Prozent der Befragten manchmal, wo ihr Auto steht. Fünf Prozent passiert das sogar öfter. Das Orientierungs- oder Erinnerungsvermögen schwächelt vor allem bei den Wienern (54 Prozent) gelegentlich und bei Frauen (46 Prozent) mehr als bei Männern (41 Prozent). Für die Umfrage der Innofact AG im Auftrag von AutoScout24 zum Thema "Parken in der Großstadt" wurden 1.025 österreichische Autofahrer befragt.

Elektronisches Parkpickerl verzögert sich

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