Baustellen-Koordinator unter Beobachtung

Baustellen-Koordinator unter Beobachtung
Ringsperre und Tangente sorgen für Probleme. Das ist erst der Start der Wiener Stau-Saison.

Skandal-Baustellen wie die Westeinfahrt 2014 oder Koordinations-Defizite wie bei der Gürtelbrücke darf es in der heurigen Baustellen-Saison nicht mehr geben", kündigt Volksanwalt Peter Fichtenbauer an. Und ebenso "kontinuierliche Beobachtung und Prüfung bei der Abwicklung der Wiener Baustellen 2015."

Erstmals seit Bestehen der Volksanwaltschaft analysierte – wegen Hunderter Anrufe verärgerter Bürger – die unabhängige Behörde die Baustellen-Saison 2014. Bürgermeister Michael Häupl bestellte nach herber Kritik im Herbst Peter Lenz als neuen Baustellen-Koordinator.

Fehler nicht wiederholen

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Hinter den Kulissen zieht der Bautechniker bereits seit Monaten die Fäden: "Wir kennen die Fehler des Vorjahres und werden sie heuer vermeiden. Mit den zuständigen Magistratsabteilungen, der Polizei, den Wiener Linien, der Asfinag und den Wiener Netzen gab und gibt es monatlich mehrere Sitzungen. Speziell die Vorfeld-Planung muss sich verbessern." Erstmals sind die Autofahrerclubs ARBÖ und ÖAMTC schon zu Saisonstart eingebunden.

Lenz garantiert, Baulosen ohne Arbeitern den Kampf anzusagen: "Dass sich Firmen zu viele Baustellen zumuten und dann mit den Arbeiten nicht nachkommen, wird es heuer nicht geben." Der neue Baustellen-Koordinator trat seinen Job in einem Wiener Wahljahr an. Sollte wieder die Stauhölle ausbrechen, dann könnte sich so mancher Wähler beim Urnengang am 11. Oktober daran erinnern. "Ich stehe in diesem Aufgabenbereich der Beamtenebene vor. Ob heuer ein Wahljahr ist oder nicht, kann und darf meine Arbeit nicht beeinflussen. Vielmehr möchte ich Regulative und Regeln einführen, die Nachhaltigkeit bringen. Denn in Wien wird es auch nach diesen Wahlen Baustellen und Staus geben. Meine Aufgabe ist es, auch für die Zukunft Lösungen zu erarbeiten."

Staus wegen Ringsperre

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ABD0006_20150108 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA0115 VOM 8.1.2015 - (v.l.) Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und der neue Leiter des Wiener Baustellenmanagements, Peter Lenz, am Mittwoch, 7. Jänner 2015, anlässlich eines Hintergrundgesprächs in Wien. Das Wiener Baustellenmanagement wurde modernisiert, Planung und Zusammenarbeit sollen verbessert und Säumnisse strenger geahndet werden. - FOTO: APA/PID/CHRISTIAN JOBST - +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++
Zurzeit aber plagen die Autofahrer aktuelle Probleme. Denn der über die Osterwoche gesperrte Ring (Babenbergerstraße bis Operngasse) sorgte Montag für massive Staus. Und die Tangenten-Sanierung bringt Wiener und Pendler täglich zur Verzweiflung. Ab Mittwoch startet der Neubau des Knotens Inzersdorf (A2/A23). Das Millionen-Projekt dauert bis 2018. Lenz: "Eine Herausforderung."
Baustellen-Koordinator unter Beobachtung

In der Baustellen-Saison 2015 müssen die Wiener Linien verstärkt marode Gleisanlagen sanieren. Wie etwa während der Osterwoche am Ring.

Ein weiteres Großprojekt ist die Fortsetzung der Generalsanierung der U6-Station Alser Straße. Seit Montagfrüh bleiben U-Bahn-Garnituren in Fahrtrichtung Floridsdorf in dieser Station nicht mehr stehen. Bis Ende August wird die Sperre dauern. Weitere Arbeiten im 115 Jahre alten Gebäude werden erst 2016 abgeschlossen.

Tatsächlich wird die baufällige Station von Grund auf saniert. Der alte Bahnsteig muss abgetragen und neu errichtet werden. Auch das Dach und die abgetretenen Stiegen werden erneuert, erklären die Wiener Linien. Sämtliche Bauabschnitte stehen unter Beobachtung des Denkmalamtes. So soll der Fliesenbelag nach den Vorgaben Otto Wagners rekonstruiert werden.

Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien beschreibt das Projekt: "Wir machen die Station für die kommenden Jahrzehnte fit. Denn täglich frequentieren 30.000 Fahrgäste die Station Alser Straße. Einige Hundert Züge halten hier pro Tag. 2016 werden Fassade, Türen und Beleuchtung saniert."

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