6400 freie Parkplätze auch für Pendler

Die Urlaubssaison hat begonnen. Unzählige Autos Parken am Langzeitparkplatz am Flughafen in Wien Schwechat.
Die Parkplatznot in der Stadt könnte ein Ende haben. Freier Parkraum wird um 50 bis 70 Euro pro Monat auch den Pendlern angeboten.

Die Situation ist paradox: Während etwa im Süden Wiens Autofahrer verzweifelt ihre Runden bei der Suche nach Parkplätzen drehen müssen, stehen gleichzeitig Tausende in Wohnhaus-Anlagen leer. Sie wurden wegen der Stellplatz-Pflicht errichtet, werden oft aber von den Bewohnern nicht genutzt.

Das soll sich jetzt ändern: Zehn gemeinnützige Wohnbau-Unternehmen haben sich zu der Online-Plattform www.parkplatzboersewien.at zusammengeschlossen, wo 6400 freie Stellplätze angeboten werden. Dabei handelt es sich um Garagen, Stellplätze im Freien und Paletten-Parkplätze.

Kosten

Die Bandbreite der monatlichen Miete beläuft sich von 12,41 bis 112,20 Euro, zumeist ist mit einem Monatspreis von 50 bis 70 Euro (alles inklusive) zu rechnen. Damit bewegen sich die Kosten ungefähr im Bereich von P+R-Anlagen. Die Vertragsdauer beläuft sich auf mindestens sechs Monate. „Die Erträge kommen dem gemeinnützigen Wohnbau zu Gute“, sagt Klaus Baringer, Vorstand der Gesiba.

Das Angebot richtet sich an Einheimische wie Pendler gleichermaßen. „Das Projekt hat gleich drei Vorteile“, sagt Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, die die neue Plattform gemeinsam mit den Bauträgern präsentierte. „Es handelt sich um eine Maßnahme, die sofort greift, die Kosten sind leistbar und vakante Infrastruktur wird besser als bisher genutzt.“

Dies sei umso wichtiger, weil sich nicht zuletzt im Süden Wiens die Verkehrslage deutlich verschärft habe. Erst am Mittwoch fand in Favoriten eine Bürgerversammlung zur dortigen Parkplatznot statt.

Dass die Maßnahme erst recht die Pendler davon abhält, auf die Öffis umzusteigen, und damit noch mehr Verkehr entsteht, glaubt Vassilakou nicht. „Der Verkehr wird eher zurückgehen, weil die Suche nach freien Plätzen einfacher wird.“ In einem nächsten Schritt kann sie sich vorstellen, ein ähnliches System auch für private Garagen aufzubauen.

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