Wieder Gewalttat in der U6

Station Westbahnhof, Fahrgäste am Weg von der U3 Richtung U6 bzw. Ausgang.
Männer pöbelten ein Mädchen an, eine Frau mischte sich ein – und landete im Krankenhaus.

Die Wiener U6 entwickelt sich zusehends zu einem gefährlichen Pflaster. Nach der Vergewaltigung in der U-Bahnlinie vor einer Woche hat sich dem Gratisblatt heute zufolge erneut eine Gewalttat ereignet.

Eine 39-jährige Lehrerin wurde, nachdem sie sich für ein von jungen Männern belästigtes Mädchen eingesetzt hatte, niedergeschlagen. Die Frau erlitt einen Kieferbruch, den Tätern gelang die Flucht.

In einem vollen Waggon war die 39-Jährige mit ihrem Freund in der Nacht auf Sonntag gegen 3.30 Uhr von der Längenfeldgasse auf dem Heimweg. Zwei pöbelnde, junge Männer, angeblich ausländischer Herkunft, belästigten ein junges Mädchen, das alleine unterwegs war. "Mein Freund bat die beiden, mit dem Gestänker aufzuhören. Doch die Burschen ignorierten ihn und wurden noch aggressiver", erzählte die Lehrerin. Daraufhin mischte sie sich mit den Worten "Schleicht ́s euch raus, es reicht" ein und erinnerte die Burschen an den Vergewaltigungsfall vom Anfang der Woche.

Eskalation

Daraufhin eskalierte die Situation: Ein dritter Mann, der zuvor in Begleitung eines jungen Mädchens woanders saß, stand ebenfalls auf. "Sie schrien, sie würden sich nicht mit einem Vergewaltiger vergleichen lassen, sprangen auf mich zu und im Handumdrehen hatte ich eine Faust im Auge", sagte die Lehrerin. Die 20 bis 25 Jahre alten Männer flüchteten bei der nächsten Station in Richtung "Am Schöpfwerk-Siedlung".

Gegenüber der Polizei, die den Vorfall bestätigte, hatte die Verletzte die Alarmierung der Rettung abgelehnt. Danach war sie aber mit einem gebrochenen Oberkiefer und starken Schmerzen ins Krankenhaus gefahren.

Als Reaktion auf die jüngsten Gewalttaten planen die Wiener Linien, die Videoüberwachung in den U-Bahn-Wagons weiter auszubauen (mehr dazu hier).

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