Wagenburg-Karawane im Kleingarten-Idyll

Wagenburg-Karawane im Kleingarten-Idyll
Es könnte nur ein kurzer Zwischenstopp sein, eine Lösung ist in Sicht. Wiener Linien bieten Grund in Floridsdorf an.

 13 Wohnmobile und Campingbusse stehen im Kreis. Hunde ziehen ihre Runden und Nika und Anna schreiben Grundsatzmanifeste auf Transparente. Ein halbes Jahr lebte die Wagenburg-Karawane in der Krieau. Nun mussten die Leute mit ihren Wohnwägen weiter. Sie zogen an den Rand des Praters, nahe der Kleingartensiedlung Unteres Heustadelwasser. "Seit Sonntag sind wir hier", sagt Anna.

Wie lang die Aktivisten bleiben können, ist ungewiss. Zahlreiche Anrainer sind nicht glücklich über die neuen Nachbarn und Wien Energie wird auf dem Areal bald eine Wärmepumpe installieren. Nika und die anderen müssen wahrscheinlich – obwohl erst angekommen – bald wieder weiter. "Es sieht nicht gut aus", sagt auch Anna.

Doch im Hintergrund wird schon länger an einer Lösung für die Aktivisten gearbeitet – eine zwei Jahre dauernde Odyssee könnte bald zu Ende gehen.

Boxenstopp

Wie der KURIER erfuhr, würden die Wiener Linien den Aktivisten ein leer stehendes Areal in Floridsdorf (gegenüber der U-Bahnstation Aderklaaer Straße) zur Verfügung stellen. "Wir könnten uns eine Zwischennutzung befristet und gegen ein geringes Entgeld vorstellen", sagt ein Sprecher. "Aber nur in Absprache mit dem Bezirk." Bezirkschef Heinz Lehner (SP) sagt: "Ich würde es zwar nicht gerade begrüßen, aber doch zur Kenntnis nehmen." Bestimmter Nachsatz: "Sollten Auflagen nicht eingehalten werden, würde das die Räumung bedeuten."

Im Büro von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou wollte man sich noch nicht äußern. Und Anna und Nika? Wollen sie überhaupt sesshaft werden? "Irgendwann würden wir uns schon gerne was aufbauen."

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