Vorwürfe: Kieferbruch im Polizei-Kommissariat

Der verletzte Bautechniker will klagen.
Ein 34-Jähriger sollte als Opfer eines Diebstahls befragt werden, stattdessen landete er im Spital.

Peter K. (Name geändert), 34, Bautechniker, erstattete wegen Diebstahls Anzeige und landete mit einem Kieferbruch im Spital. Sein Anwalt, Karl Bernhauser, erhebt – wie die APA berichtet – schwere Vorwürfe gegen Wiener Polizisten. Sein Mandant sei grundlos zusammengeschlagen worden. "Er war vier Wochen im Krankenstand."

Dem Vorfall ging ein Anruf K.s bei der Polizei voraus. Der 34-Jährige verständigte die Exekutive, weil ihm in einem Bordell 2500 Euro gestohlen worden waren.

K. forderte im Bordell die eingetroffenen Beamten auf, einen Verdächtigen zu durchsuchen. Eine Beamtin, 26, soll daraufhin derb geantwortet haben. K. begann laut seiner Erzählung, den Wortwechsel mit seinem Handy aufzunehmen. Dann, so erzählt er es weiter, seien er sowie der Verdächtige aufs Kommissariat gebracht worden. Dort, so sagen es die Polizisten, soll der 34-Jährige einer Kollegin eine "gelangt" haben. Ein Beamter hätte einen zweiten Schlag geblockt und dann "im Reflex" zugeschlagen. Der Bautechniker erzählt es anders: Er habe erneut die Vernehmung mit dem Handy dokumentieren wollen, als Beamte auf ihn losgegangen seien. Einer habe auf ihn eingeprügelt.

Der Bautechniker wurde vor Gericht vom Vorwurf Körperverletzung freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft untersuchte auch K.s Vorwürfe, stellte das Verfahren aber ein. Bernhauser kündigt an, Anzeige wegen Falschaussage, Verleumdung und Körperverletzung zu erstatten. "Wir werden auch Schadenersatz geltend machen."

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