Vermisster Arzt: Bruder hält auch Entführung für möglich

Vermisster Arzt: Bruder hält auch Entführung für möglich
Selbstmord, Auszeit oder Verbrechen? Auch nach 17 Tagen gibt es keine Spur vom vermissten Arzt.

Das Drama rund um den Spitzenmediziner Matthäus W., der seit 28. Dezember spurlos verschwunden ist, ist seit Montag um zwei Ermittlungsansätze reicher.

Stand bisher die Selbstmordtheorie im Vordergrund, hält der Bruder des Niederösterreichers, Sebastian W., eine Entführung zumindest für möglich: „Matthäus hat im Rudolfinerhaus auch betuchte Patienten aus Russland oder Saudi-Arabien behandelt. Es könnte doch sein, dass ein Patient, der schwer krank ist, meinen Bruder entführen ließ. Das ist natürlich nur eine Theorie, aber es ist denkbar.“

An einen Selbstmord will Sebastian W. eher nicht glauben. Die Begründung scheint logisch: „Mein Bruder ist ein verantwortungsvoller Mensch. Er würde sich nicht aus dem Staub machen, um sich still und heimlich zu töten. Denn diese Ungewissheit würde er seiner Familie nie und nimmer antun.“

Gegen einen Selbstmord sprechen auch die für den 28. Dezember gekauften Opernkarten und die bereits gebuchte Urlaubsreise nach New York. Weiters wurde auch kein Abschiedsbrief gefunden. Stichwort Familie: Die Frau des vermissten Arztes, Karin W., erlitt einen Zusammenbruch und wurde ins AKH eingeliefert.

Auszeit genommen?

Für die Verwandten des verschwundenen 41-Jährigen kommt aber noch eine weitere Variante infrage. Matthäus W. könnte untergetaucht sein, um sich eine Auszeit vom stressigen Berufsleben zu nehmen. Zumindest will sein Bruder diese Möglichkeit nicht zur Gänze ausklammern: „In seinem Umfeld wurde dieses Thema öfters andiskutiert. Kam das zur Sprache, war er immer sehr engagiert dabei. Er kokettierte mit einer Auszeit.“

Diese Entscheidung hätte W. dann aber sehr spontan getroffen: Denn der Arzt hat seinen Pass nicht mit, und sein Auto steht vor seinem Wohnhaus.

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