U1-Ausbau: Variante Rothneusiedl möglich

U1-Ausbau: Variante Rothneusiedl möglich
Die U1 geht in die Verlängerung: Die rot-grüne Regierungsspitze präsentierte die 600 Millionen Euro schweren Ausbaupläne.

Es sind exakt 4,6 Kilometer und fünf Stationen, die die Gegenwart von der Zukunft trennen. Bis zum Jahr 2017 soll die U1 bis zur Therme Wien nach Oberlaa verlängert werden. Die rote U-Bahnstrecke wird somit mit einer Gesamtlänge von 19,2 Kilometer zur längsten Linie der Bundeshauptstadt.

600 Millionen Euro

U1-Ausbau: Variante Rothneusiedl möglich

Die beiden Vizebürgermeisterinnen Renate Brauner (SPÖ) und Maria Vassilakou (G) bestätigten damit den KURIER-Bericht von Mittwoch. Gemeinsam mit Öffi-Chef Günter Steinbauer präsentierte die rot-grüne Regierungsspitze die 600 Millionen Euro schweren U1-Ausbaupläne. „21.000 Menschen werden von der Verlängerung nach Oberlaa profitieren“, prophezeite Brauner. Mehrere Tausend Arbeitsplätze würden gesichert. „Der Start für den U-Bahnbau steht unmittelbar bevor.“ Die Trasse wird auf dem ersten Streckenabschnitt unterirdisch, später dann auf Straßenniveau geführt. Die Kosten von 600 Millionen Euro teilen sich Bund und Stadt je zur Hälfte.

U-Bahn-Gabel

„Wichtig ist: Die ursprünglich geplante Endstelle Rothneusiedl bleibt als Option weiter aufrecht“, betonte Brauner am Mittwoch. Wien könnte somit in Zukunft bekommen, was in Städten wie Berlin oder Stockholm längst selbstverständlich ist: Eine U-Bahn-Gabelung mittels derer die U1 im Bereich der Station Alaudergasse künftig abwechselnd Rothneusiedl oder Oberlaa anfahren könnte. Die dazu benötigte Weichenanlage wird jedenfalls errichtet. Wann die Strecke nach Rothneusiedl – sie wäre um 200 Millionen Euro teurer gewesen – erschlossen wird, ist noch völlig offen. „Das hängt von der weiteren Stadtplanung ab“, heißt es bei den Wiener Linien. Bisher gelang es der Politik nicht, die für die Rothneusiedl-Variante nötigen Privat-Gründe zu kaufen. „Mit der Option auf einen zusätzlichen Ast können wir aber jederzeit flexibel auf das Wachstum der Stadt reagieren“, betonte Vassilakou. Sie will auch Potenziale für Garagen und Park-and-Ride-Anlagen entlang der neuen Strecke ausfindig gemacht haben.

Kritik kommt von der Opposition. ÖVP-Landesgeschäftsführer Alfred Hoch: „Es ist unverständlich, dass die Verlängerung nicht zur S1 geführt wird. Damit werden Oberlaa und Rothneusiedl vom Pendlerverkehr erdrückt werden.“ Für die FPÖ kommt die Verlängerung in den Süden um Jahre zu spät.

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