Wien: Petition zur Rettung des "Tüwi" gestartet

Der Türkenwirt wird von ÖH-Boku selbstverwaltet.
Initiative Denkmalschutz und Wiener Cottage Verein bezweifeln Baufälligkeit des Gebäudes.

Die Universität für Bodenkultur in Wien-Döbling wird erweitert. Dazu soll jenes Gründerzeitgebäude in der Peter-Jordan-Straße 76, in dem sich der legendäre "Tüwi" Türkenwirt befindet, abgerissen werden. Die Abbruchreife wurde bereits erteilt. Doch die Initiative Denkmalschutz gemeinsam mit dem Wiener Cottage Verein legen sich quer.

Sie können das Gutachten, dass die Abbruchreife ausstellte, nicht nachvollziehen. Denn ihrer Meinung nach befindet sich das Gründerzeithaus baulich – abgesehen von den Putzabplatzungen an der Fassade – noch in einem guten Zustand. Noch dazu befindet sich das Grundstück in einer Schutzzone. Der Verein und die Initiative starteten daher eine Petition, in der sie die Offenlegung des Gutachtens fordern – "im Sinne von Transparenz und Bürgerbeteiligung".

In ihrer Aussendung plädieren die Initiative Denkmalschutz und der Wiener Cottage Verein in der Folge für einen alternativen Standort für die Boku-Erweiterung.

Sie schlagen etwa das Modul-Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite, in der Peter-Jordan-Straße 87 vor. Das würde sich anbieten, zumal die Modul-Tourismusschule bis 2018 in die Muthgasse ziehen wird.

ÖH für Neubau

Doch die ÖH-Boku, die den Türkenwirt verwaltet, hat nichts gegen den Abriss ihres Beisls. Denn in dem Neubau sollen auf 5250 Quadratmetern neben einem Hörsaal für 400 Personen, drei Instituten, Lehr- und Lernbereichen sowie einer Mineraliensammlung auch ein neues "Tüwi" mit Hofgeschäft, Mensa und Gastgarten Platz finden.

Der geplante, rechtwinkelige Bau soll aus drei oberirdischen Stockwerken sowie einem Untergeschoß bestehen. Die Errichtung des neuen Komplexes soll 16,7 Millionen Euro kosten.

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