Trotz Rechtsstreits: Palais Schwarzenberg wird renoviert

Die Stadtcasino Baden AG möchte aus dem leer stehenden Palais das „Grand Casino Wien“ machen.
Die Betreiber haben eine Million Euro investiert. Noch ist aber nicht fix, dass das Palais ein Casino wird.

Sie hatten das Okay eigentlich schon erhalten. Trotzdem sind die Betreiber des "Grand Casino Wien", das im Palais Schwarzenberg entstehen soll, seit einem halben Jahr zur Untätigkeit verdammt. Als der teilstaatliche Glücksspielkonzern Casinos Austria bei der Lizenzvergabe vergangenen Sommer leer ausging, legte er Beschwerde ein – und verdonnerte damit die Casino-Projekte in Wien zum Stillstand.

Ganz untätig war man im Palais Schwarzenberg aber nicht. Insgesamt hat die Schweizer Stadtcasino Baden AG bereits eine Million Euro für erste Renovierungsarbeiten in die Hände genommen: Alte Leitungen wurden durchgespült, die Elektrik überprüft und Restauratoren haben Probebohrungen gemacht. Riskant ist das freilich, denn sollte die Bundesverwaltung dem Palais die Lizenz doch nicht zusprechen, waren die Arbeiten umsonst.

Hoffnung

Man geht offenbar davon aus, die Konzession wieder zu bekommen. Casino-Sprecher Georg Brockmeyer dazu: „Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass wir in dem Palais ein Casino eröffnen dürfen.“ Und wenn die rechtliche Genehmigung komme, will man gleich mit den richtigen Bauarbeiten loslegen können. Damit ein Jahr darauf eröffnet werden kann. Das Bundesdenkmalamt hat jedenfalls schon alle Pläne genehmigt.

50 Millionen Euro wollen die Betreiber investieren, um internationalen Spielbanken wie Baden-Baden oder Monte Carlo Konkurrenz zu machen. Die Möglichkeit unter Kronleuchtern oder dreidimensional wirkenden Fresken zu pokern und danach im angrenzenden französischen Restaurant zu dinieren, soll nicht nur heimische sondern auch internationale Spieler anlocken. "Das würde durch die Spielbank-Abgabe im Endeffekt ja auch der Republik Österreich Geld einbringen", sagt Brockmeyer.

Die Betreiber hoffen jedenfalls auf eine rasche Entscheidung. Die eingebrachte Beschwerde der Casinos Austria muss sechs Monate nach Einlagen bei Gericht beantwortet sein. Das wäre im Februar der Fall.

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