Tödlicher Unfall: Bus erfasste Frau auf Zebrastreifen

Tödlicher Unfall: Bus erfasste Frau auf Zebrastreifen
Kein Hinweis, dass Fahrer Schuld ist, betont Arbeitgeber ÖBB. Fahrzeuglenker sollen sensibilisiert werden.

Eine 72-Jährige ist Montagabend bei einem schweren Verkehrsunfall gestorben. Die Pensionistin überquerte gegen 17.45 Uhr in der Nordwestbahnstraße in der Brigittenau einen Zebrastreifen, als sie von einem ÖBB-Postbus erfasst wurde. Laut Polizei habe ein Zeuge berichtet, dass der Buslenker von einem anderen Verkehrsteilnehmer abgelenkt gewesen sei. Die Frau wurde zu Boden gestoßen und tödlich verletzt. Ein Notarzt der Wiener Berufsrettung versuchte noch vergeblich, die Seniorin zu reanimieren.

Der 61-jährige Lenker des Busses erlitt einen schweren Schock und musste vom Kriseninterventionsteam betreut werden. Er wurde noch nicht einvernommen. Auch sein Arbeitgeber konnte noch nicht mit ihm sprechen. "Im Moment spricht nichts für eine Schuld des Lenkers. Er ist lange bei uns, bisher gab es keine Vorfälle", sagt ÖBB-Sprecher Christopher Seif. Dennoch wurde der Fahrer angezeigt.Es ist heuer der elfte tödliche Unfall in Wien. Mindestens sechs standen in Zusammenhang mit Bussen oder Lkw.

Bei einem von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) kürzlich einberufenen Sicherheitsgipfel berieten Experten über zahlreiche Maßnahmen. Neben baulichen Maßnahmen für Radfahrer, der Entschärfung von Problemstellen und dem Einbau von Sicherheitstechnik wie Kameras in Fahrzeugen der Stadt sollen auch Fortbildungsinitiativen für Schwerfahrzeuglenker umgesetzt werden. Das beziehe natürlich auch Buslenker mit ein, betont man im Büro Vassilakou. "Wir möchten alle, die in der Stadt unterwegs sind, sensibilisieren", sagt Sprecher Andreas Baur. So solle etwa beim Ferienspiel-Startfest am Wochenende das Thema "Toter Winkel" behandelt werden. Bei den ÖBB begrüßt man die Vorschläge. "Allerdings absolvieren unsere Lenker ohnehin regelmäßige Fahrtrainings", erklärt Seif.

Kommentare