Teilsperre: Umwege für die U1-Passagiere

Teilsperre: Umwege für die U1-Passagiere
Ab Samstag ist die U1 zwischen Schweden- und Reumannplatz wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Was auf die Fahrgäste zukommt.

Auf der eigens eingerichteten Homepage läuft schon der Countdown. Mit der Sanierung der U1 beginnt am Samstag eine der größten Öffi-Baustellen der vergangenen Jahre. Bis 26. August ist die Strecke zwischen Schwedenplatz und Reumannplatz gesperrt. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.

Warum ist die Sanierung überhaupt notwendig?
Der Streckenabschnitt hat bereits fast 35 Jahre auf dem Buckel und braucht eine Runderneuerung. Damit wird die U1 auf den neuesten Stand der Technik gebracht. So wird künftig etwa ein Gleiswechselbetrieb möglich sein, wodurch Störungen besser als bisher überbrückt werden können. Mit den Bauarbeiten soll die U1 auch fit für die Verlängerung in Richtung Süden gemacht werden. Die Kosten der Modernisierung liegen bei rund 100 Millionen Euro.

Wie viele Fahrgäste sind betroffen?
Die gesamte U1 trans­portierte im Vorjahr 117,5 Millionen Fahrgäste. Allein die südliche Endstation Reumannplatz wird jeden Tag von rund 50.000 Passagieren frequentiert.

Wie ist der Ersatzverkehr geregelt?
Während der Sperre sind die Straßenbahnlinien 66 und 68 als Ersatzverkehr unterwegs. Zusätzlich fahren die Linien 6 und 14A in kürzeren Intervallen. In den Nächten vor Sams-, Sonn- und Feiertagen verkehrt der 68er als Nacht-Straßenbahn.

Können die Ersatzlinien sämtliche Passagiere aufnehmen?
Das geht sich nicht aus. Ein U-Bahn-Zug fasst 800 Passagiere. In eine Niederflurstraßenbahn passen nur rund 200. In Bussen hätten noch weniger Platz. Die Wiener Linien empfehlen daher, nach Möglichkeit auf U- und S-Bahn auszuweichen. Fahrgäste müssen einen Zeitverlust von 15 bis 20 Minuten einkalkulieren.

Beeinträchtigt die Sperre den Straßenverkehr?
Beim ÖAMTC geht man nicht davon aus, dass viele U1-Benutzer aufs Auto umsteigen werden. Wegen der Taktverdichtung könnte es aber im Bereich der Linien 6 und 14A zu etwas zäherem Verkehr kommen.

blog.wienerlinien.at

2017 mit U-Bahn nach Oberlaa

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Drei Tage vor der Sperre der U1 er­folgte am Mittwoch beim Verteilerkreis in Favoriten der Baubeginn für das neue Teilstück der U1 zwischen Reumannplatz und Oberlaa. Mit dem 600 Millionen Euro teuren Projekt wird der Süden der Stadt an das U-Bahnnetz angebunden. 2017 sollen die Züge bis Oberlaa unterwegs sein, eine Abzweigung nach Rothneusiedl ist als Option miteingeplant.

Vizebürgermeisterin Renate Brauner beim Spatenstich: "Wir wollen Auto­fahrer in Wien nicht schikanieren, wir wollen sie durch attraktive U-Bahnverbindungen zum Umsteigen bewegen."

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