Taxifahrer erschoss Räuber in Donaustadt

APA13069336 - 05062013 - WIEN - ÖSTERREICH: Ein Mitarbeiter der Spurensicherung am Dienstag, 05. Juni 2013, am Tatort in Wien-Stadlau. Laut Informationen der Polizei wurde ein Taxilenker von einem Fahrgast mit einem Messer attackiert. Der Lenker gab daraufhin mehrere Schüsse ab und traf den Angreifer tödlich. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Fahrgast soll Lenker in Schwitzkasten und mit Messer bedroht haben.

In Wien kam es in der Nacht zum Mittwoch zu einem Todesfall bei einem versuchten Taxi-Raub: Der Täter soll, so die Aussagen des Chauffeurs, sein Opfer in den Schwitzkasten genommen und mit einem Messer gedroht haben. Der 59-Jährige Taxilenker zog daraufhin eine Pistole aus einem Seitenfach an der Wagentür und schoss rückwärts auf den Angreifer.

Der Räuber wurde im rechten Brustbereich getroffen. Er stürzte aus dem Taxi und lief davon. Der Taxler nahm die Verfolgung auf und feuerte noch zweimal in die Luft. Der Flüchtende brach jedoch nach etwa 50 Metern zusammen. Beim Eintreffen der Rettungskräfte war der Mann bereits tot. Gehört der bei der Leiche gefundene Personalausweis tatsächlich dem Räuber, dann stammt der Mann aus Pakistan und war 21 Jahre alt.

Zugestiegen ist der Fahrgast in der Ausstellungstraße Ecke Wolfgang-Schmälzl-Gasse. Die Tour ging nach Stadlau, wo der Kunde drei Minuten nach Mitternacht auf Höhe Gemeindegasse 25 plötzlich von hinten einen Arm um den Hals des Taxlers legte.

Die Polizei prüft nun, ob der 21-Jährige zwei weitere ähnliche Überfälle in den vergangenen Wochen begangen haben könnte. Der Fahrer besitzt einen Waffenschein.

Bereits 50 Überfälle auf Taxilenker

Offiziell wurden heuer in der Bundeshauptstadt bisher 50 Überfälle auf Taxilenker verübt, berichtete Christian Gerzabek, Chef der Wiener Taxiinnung. "Die Dunkelziffer schätze ich auf mal drei", so der Obmann zur APA. Viele Lenker würden wegen das Aufwandes und des Zeitverlustes derartige Taten nicht anzeigen. "Davon raten wir aber strikt ab", betonte Gerzabek.

Das Verhalten bei einem Überfall werde geschult, es gibt außerdem Broschüren und eine Versicherung. "Niemand soll den Helden spielen", warnte der Innungschef. Der konkrete Fall sei etwas Anderes: "Wenn man ein Messer an den Hals angesetzt bekommt, ist das eine Ausnahmesituation. Taxilenker wurden schon getötet, nur damit sie den Täter später nicht identifizieren können."

Zweiter Vorfall in Neubau

Glimpflicher verlief Mittwoch früh ein weiterer Zwischenfall in einem Taxi in Wien: Nach einer Tour von der Innenstadt in die Kenyongasse im Bezirk Neubau wollte gegen 4.00 Uhr eine Frau den Fahrpreis nicht bezahlen. Die 26-Jährige schlug zunächst auf den Lenker und später auf einschreitende Beamte ein. Der Chauffeur und ein Polizist wurden leicht verletzt, die Randalierende festgenommen.

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