Stadt Wien macht Akademikerball Konkurrenz

Wie viel dies mit den Protesten, die Jahr für Jahr stattfinden, zu tun hat, sei dahingestellt.
"Ball der Wissenschaften" findet einen Tag nach umstrittener Veranstaltung statt.

Die Stadt Wien wird im kommenden Jahr erstmals einen "Ball der Wissenschaften" ausrichten. Das Fest findet am 31. Jänner 2015 - und damit genau einen Tag nach dem umstrittenen Akademikerball - statt, teilten Bürgermeister Michael Häupl und Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (beide SPÖ) am Montag mit. Auf der Ball-Website verspricht man "Spaß mit Anstand" und "Tanz mit Haltung".

Mit der Veranstaltung, die im Rathaus stattfindet, "soll die ebenso enge wie selbstverständliche Beziehung zwischen der Wissenschaftsgemeinschaft und der Stadt auch einer breiten Öffentlichkeit im In- und Ausland verdeutlicht werden", wird Häupl in einer Aussendung zitiert. Man wolle sich bei Wissenschaftern und Forschern für deren Beitrag "zum gesellschaftlichen Klima und zum intellektuellen Kapital, zu einer Kultur der Aufklärung und einer Atmosphäre der Weltoffenheit, kurzum zum toleranten Geist dieser Stadt" bedanken.

Billigere Karten für Studenten

Karten kosten laut Homepage 80 Euro, Studierende zahlen 25 Euro. Als Vorsitzender des Ballkomitees fungiert Oliver Lehmann, Chef des Klubs der Wissenschaftsjournalisten. Er will den Ball als weiteren Schritt zur Vernetzung und Positionierung Wiens als internationale Wissensstadt verstanden wissen.

Die Idee eines Balls der Wissenschaften hatten Häupl und Mailath-Pokorny erstmals Ende März bei der Klubklausur der Rathaus-SPÖ im burgenländischen Rust aufs Tapet gebracht. Letzterer wollte die Sache damals nicht als Konkurrenzveranstaltung zum Burschenschafterball bezeichnen, betonte jedoch, dass man schon zeige wolle, "dass Akademiker-Sein in Wien mehr bedeutet als Rückwärtsgewandtheit und dass der Titel Akademiker nicht einer ist, den sich die rechten Burschenschafter und die FPÖ allein auf die Fahnen heften können".

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