Stadt Wien wählt ihre Helden

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Menschen, die Außergewöhnliches geleistet haben, wurden mit dem "Helfer Wiens Preis 2013" ausgezeichnet.

Einem Arbeitskollegen das Leben retten oder seine gesamte Freizeit für eine ehrenamtliche Tätigkeit opfern – solche Taten sollten nicht unbelohnt bleiben. Dieser Meinung ist auch die Stadt Wien und verlieh Dienstagabend bereits zum 10. Mal den „Helfer Wiens“-Preis. Insgesamt wurden 28 Auszeichnungen für herausragenden Leistungen vergeben.

Nominiert wurden Mitarbeiter des Katastrophenschutzkreises (K-Kreis). Dieser wurde 1989 anlässlich des 6. Wiener Donauinselfestes gegründet. Ein international einzigartiger Zusammenschluss, dessen Organisation nicht nur im Ernstfall sondern auch bei verschiedensten Veranstaltungen rund ums Jahr im Einsatz sind. Mittlerweile umfasst der K-Kreis 37 berufliche und freiwillige Einsatzorganisationen sowie Magistratsabteilungen und kommunale Dienstleistungsunternehmen.

Kollege wiederbelebt

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Raimund Herndl und Reinhard Neurer sind üblicherweise für den Hochwasserschutz zuständig. Im Februar konnten sie einen Kollegen mit Herzstillstand ins Leben zurückholen. Der Kollege, Richard, war während der Arbeitszeit zusammengebrochen. Er fiel auf die Nase, so dass sein Gesicht völlig blutverschmiert war. „Als ich Richard da liegen sah, dachte ich nur: Jetzt ist es ernst“, erzählt Raimund Herndl. Trotzdem überraschte es ihn, wie sachlich er blieb. Schritt für Schritt folgte er den Anweisungen, die die Rettung durchs Telefon gab, massierte das Herz bis der Kollege beinahe explosionsartig wieder zu atmen begann.

Dann kam endlich der Notarzt und stellte fest, dass die Männer alles richtig gemacht hatten. „Das war das schönste Geschenk“, meint Herndl. Denn der Sachverständige habe große Angst gehabt, etwas falsch zu machen. „Bei Freunden ist die Hemmschwelle noch einmal höher.“

Defibrillatoren für alle

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Die Ärzte Roman Fleischhackl und Ronny Tekal erhielten den Preis als Dank für ihren engagierten Kampf gegen den plötzlichen Herztod. Mit demVerein PULSversuchen sie den Menschen, die Scheu vor diesem Tabuthema zu nehmen. „Das einzige, was man falsch machen kann, ist nichts machen“, erklärt Tekal. Durch eine Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und Gewista werden 60 City Lights mit Defibrillatoren ausgestattet, die rund um die Uhr für alle Menschen zur Verfügung stehen sollen.

Fleischhackl gibt auch einen ganz einfachen Trick um den richtigen Rhythmus für die Herzmassage zu finden: „Einfach an das Lied ,Staying Alive’ denken.“ Älteren Generationen empfiehlt er den Radetzkymarsch.

MA 48 rettet auch Leben

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Mistkübler Markus Steiner hatte gerade Mittagspause als ein aufgeregter Passant, ihn auf ein Auto aufmerksam machte, das bei Rotlicht in die Kreuzung hineinrollte. Grund für den Kontrollverlust: Der 50-jährige Fahrer hatte einen Herzinfarkt. Ohne lang zu zögern, befreite Steiner mit seinen Kollegen Gerhard Laula und Franz Bumba den Bewusstlosen aus dem Auto. Steiner begann mit der Reanimation, währenddessen wurde die Rettung verständigt. Dank der raschen Hilfeleistung geht es dem 50-Jährigen heute wieder gut.

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