Siebeneinhalb Jahre Haft für einen Banden-Chef

Wiener Straflandesgericht
Schuldspruch für 49-Jährigen - Urteil nicht rechtskräftig.

Der mutmaßliche Capo einer georgischen Einbrecher-Bande, die in Wien ihr Unwesen trieb, hatte sich am Mittwoch im Wiener Straflandesgericht zu verantworten. Staatsanwalt Marcus Böhm legte dem 49-Jährigen zur Last, von seiner kleinen Wohnung in Penzing aus die Kriminellen dirigiert zu haben: "Er war die führende Person der Vereinigung."

Verteidiger Josef Philipp Bischof bezeichnete den Angeklagten demgegenüber als "älteren, kränkelnden Mann". Die Anklage sei "konstruiert". Wäre er ein Capo gewesen, hätte er nicht in Armut gelebt. Laut Anklage soll der Mann mindestens zehn georgische Einbrecher kommandiert haben. Der Verdächtige wird von den Ergebnissen der Telefonüberwachung belastet. Er soll die Kriminellen in seiner Heimat angeworben und ihnen in Wien Unterkünfte besorgt haben. Die Beute soll er verkauft oder nach Georgien verschickt haben.

In seiner Wohnung fand man angeblich 533 als gestohlen gemeldete Gegenstände, darunter Schmuck und Elektrogeräte. Nach der Festnahme des Angeklagten und fünf Beschuldigter soll in Wien die Zahl an Einbrüchen drastisch gesunken sein. Er fasste siebeneinhalb Jahre Haft aus – nicht rechtskräftig.

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