Schwedenplatz soll Freizeitoase werden

Derzeit ist der Schwedenplatz ein trister Platz im Herzen Wiens.
Wiener SPÖ will Autoverkehr auf dem Franz-Josefs-Kai unter Platte verlegen.

Der Wiener Schwedenplatz ist einer der wichtigsten Orte der Wiener Innenstadt. Doch gemütlich ist er nicht. Imbissbuden, Spuren der vergangenen Nacht und der vierspurige Franz-Josefs-Kai prägen das Bild. Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hat daher eine Verkehrsuntersuchung und einen Leitbildprozess gestartet, um neue Vorschläge für die Umgestaltung zu bekommen. "Alle Ideen sind willkommen", sagte Vassilakou.

Ihr Aufruf wurde gehört. Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel ließ mit der originellen Idee aufhorchen, den Schwedenplatz für den Autoverkehr zu untertunneln. Allerdings scheitert das an der Machbarkeit. Sowohl ein Abwasserkanal als auch eine Trafostation der Wiener Linien hätten verlegt werden müssen. Die Kosten dafür schätzt die Stadt auf 100 Millionen Euro. Zu viel angesichts klammer Kassen.

Doch es geht auch anders. Bei einer Bezirksumfrage der SPÖ Innere Stadt haben mehr als 1500 Menschen ihre Vorschläge eingebracht. "Die überwältigende Mehrheit ist für eine Veränderung des Schwedenplatzes", sagt Daniela Ecker-Stepp, stellvertretende Bezirksvorsteherin in der Inneren Stadt.

Überplattung

Schwedenplatz soll Freizeitoase werden
BV-Stv Ecker-Stepp u. GR Al-Rawi
Die revolutionäre Idee: "Wir wollen einen Freizeitbogen, der den gesamten Franz-Josefs-Kai überplattet", sagt Ecker-Stepp. Sanfte Rampen sollen vom Schwedenplatz auf den Bogen führen. Der Durchzugsverkehr und die Straßenbahnen sollen eingehaust darunter durchrollen.

"Die Bürger wünschen sich Grünraum und mehr Sitzgelegenheiten am Schwedenplatz", sagt Ecker-Stepp. Ähnlich wie über dem Tunnel Kaisermühlen soll auf den Bogen Erde aufgeschüttet werden. An der neu geschaffenen Oberfläche soll es neben Grünflächen und Stadtmöbeln auch Freizeitanlagen geben. Mit einer direkten Verbindung zur Uferpromenade, mit seinen vielen Lokalen und den geplanten schwimmenden Gärten rückt die City so näher an den Donaukanal. Begeistert von der Idee zeigt sich auch SP-Stadtentwicklungssprecher Omar Al-Rawi. "Der Freizeitbogen schafft mehr Freiraum für die Anwohner und Gäste und reduziert die Lärmbelastung."

Die Kosten dafür betragen laut Ecker-Stepp etwa zwölf Millionen Euro. "Das wäre die Hälfte von dem, was die Mariahilfer Straße kostet – es schafft aber deutlich mehr Erholungsraum für die Menschen", sagt die rote Bezirkspolitikerin.

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