Polizei-Einsatz kostete 500.000 Euro

Akademikerball: Im Zuge des Polizeieinsatzes wurden 182 Teilnehmer der Demonstration angezeigt.
Innenministerium weist die Vorwürfe der FPÖ zurück. Zufahrt zum Ball sei gesichert gewesen.

Die zum Teil gewaltsamen Proteste gegen den Akademikerball in der Wiener Hofburg beschäftigten am Donnerstag den Bundesrat. Die FPÖ Wien – sie war dieses Jahr offizieller Veranstalter des umstrittenen Burschenschafter-Treffens wirft der Wiener Polizei vor, zu wenig für den Schutz der Ballgäste unternommen zu haben. Deshalb richtete sie eine dringliche Anfrage an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Einer der Hauptkritikpunkte: Entgegen der Zusagen im Vorfeld war die Zufahrt zur Hofburg für die Ballgäste über längere Zeit nicht gewährleistet.

Zufahrt gesichert

Dem widersprach Staatssekretär Sebastian Kurz, der vertretungsweise die Beantwortung übernahm: „Es stand zu jedem Zeitpunkt eine freie und gesicherte Zufahrtsroute zur Verfügung.“ Blockaden im Bereich der Anfahrtswege seien durch das Einschreiten der Exekutive verhindert bzw. rasch beendet worden.

Insgesamt standen vergangenen Freitag zur Sicherung des Balls 1731 Beamte im Einsatz. Ihnen standen rund 3000 Demonstranten gegenüber. Die Kosten des Einsatzes belaufen sich laut Kurz voraussichtlich auf zirka 501.000 Euro. Wie berichtet mussten auch Uniformierte aus Niederösterreich herangezogen werden.

Es gab 182 Anzeigen gegen Demonstranten. 87 nach dem Strafrecht (laut Polizei u. a. wegen Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt) und 95 nach dem Verwaltungsrecht. Weiters wurden 17 Personen festgenommen, die Polizei führte 242 Identitätsfeststellungen durch.

Laut Polizei wurden vier Menschen leicht verletzt – zwei Ballbesucher und zwei Polizisten (von denen sich einer jedoch selbst verletzte).

Bereits unmittelbar nach dem Ball hatten FPÖ-Funktionäre angekündigt, den Wiener Polizeipräsidenten Gerhard Pürstl anzuzeigen.

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