Niederösterreich hat des Kaisers Bart gekauft

Die Sammlung reicht von Kaiser Franz Josephs Hausrock über seine Barthaare bis zu "Sisis" berühmtem Porträtbild mit den Sternen im Haar. Der Wiener Gastronom Mario Plachutta hat zehn Jahre lang die weltweit größte private Kaiserhaus-Sammlung aufgebaut. Am Montag übernahm Landeshauptmann Erwin Pröll die vom Land Niederösterreich angekauften Memorabilien. Kaufpreis: 3,1 Millionen Euro.

Die "Kaiserhaus-Sammlung Plachutta" besteht aus mehr als 2000 Objekten, die künftig in Ausstellungen des Landes Niederösterreich gezeigt werden sollen. Da finden sich "Sisis" Fächer und ihr Porzellanservice, Kleidungsstücke des alten Kaisers und seiner Frau sowie, als Glanzstück, eine "Gedenkschrift", die Mary Vetseras Mutter nach der Tragödie von Mayerling verfasst hat.

Die Übergabe der Sammlung erfolgte in einem besonderen Gedenkjahr: Am 21. November 2016 jährt sich zum 100. Mal Franz Josephs Tod.

Mario Plachutta ging es beim Aufbau der Sammlung darum, die Stücke in Ausstellungen und Museen zeigen zu können. Er selbst fand aber nicht die passenden Räumlichkeiten, über die das Land Niederösterreich verfügt. So kam es zum Verkauf. "Jedes Objekt", sagt Plachutta, "erzählt eine eigene Geschichte. So werden Historie der K.-u.-k.-Monarchie, aber auch die Alltagskultur der kaiserlichen Familie lebendig."