Parkpickerl: Währing atmet auf, Döbling erstickt
Montagfrüh am Tag Eins des Währinger Parkpickerls: In der Gustav-Tschermak-Gasse füllt Eva Pölzl verärgert einen Parkschein aus. Die gebürtige Steirerin zog kürzlich mit ihrer Familie in die Hasenauerstraße und zwar auf jene Seite, die im 19. Bezirk liegt.
Die entspannte Parkplatzsituation war mit ein Grund, weshalb sie sich für das Haus entschied.
Übersiedelungen in der Nacht
Seit Sonntagabend seien laut Feiger kontinuierlich Autos vom Währinger in den Döblinger Teil des Cottage-Viertels übersiedelt. "Schauen Sie sich das jetzt an: Alles zu", sagt Feiger, als er Montagfrüh seine Runden im Grätzel dreht. "Die Pendler weichen jetzt nach Döbling aus." Er werde noch einmal mit Döblings Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) sprechen. Das sei kein Zustand.
Tiller zog am Morgen ebenfalls seine Runden im Cottageviertel und konstatierte: "So geht das nicht." Er werde versuchen, die für Jänner angesetzte Parkpickerl-Befragung vorzuziehen. "Der Text ist fix fertig in der Schublade. Wir könnten theoretisch Ende Oktober befragen."
Ungewohnte Ruhe
Währings Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) konnte indes ein wenig aufatmen: 10.000 Währinger hatten sich ein Parkpickerl besorgt, die Weißkappler werden in den ersten drei Tagen noch informieren und nicht strafen. Nossek erreicht unterdessen viel positives Feedback. Eine Userin schrieb auf Facebook: "Es ist so einfach. Parkplatz vor der Tür. Keine kreisenden Autos, die Stille ist fast noch ein bisserl ungewohnt."
Die Sanierungsfirma San-Care gab an, aufgrund des Parkpickerl nach Niederösterreich abzusiedeln.
KURIER-Stadtgespräch
"Parkpickerl in Währing: Segen oder Fluch?"
Am 13. September findet um 18.30 Uhr ein Stadtgespräch zum Thema Parkpickerl statt.
Am Podium: Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne), Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC.
Ort: Pfarrsaal, St. Gertrud; 18, Gentzgasse 22–24
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