Pannenhelfer: ÖAMTC setzt auf E-Bikes

Schmerold (mi.) fuhr im Dusika-Stadion einige Runden mit seinen Mitarbeitern
Das Projekt geht mit mehr Fahrern und besserer Ausrüstung in die zweite Runde.

Es war ein weltweit einzigartiger Versuch: Vergangenen Sommer schickte der ÖAMTC erstmals Pannenhelfer auf E-Bikes in den Einsatz. Zu 826 Pannen wurden sie bisher gerufen, 88 Prozent davon konnten sie beheben. Aufgrund des Erfolgs geht das Projekt nun in die zweite Runde: Mit mehr Pannenhelfern, verbesserten Rädern – und einem prominenten Nachahmer: Der deutsche ADAC, immerhin Europas größter Automobilclub, setzt nach Vorbild des ÖAMTC in Berlin und Stuttgart nun ebenfalls radelnde Pannenhelfer ein.

In Wien sind ab sofort bis Ende September insgesamt 16 Pannenhelfer auf E-Bikes unterwegs. Der Saisonauftakt inklusive Aufwärmtraining fand am Dienstag im Ferry-Dusika-Stadion statt: Gemeinsam mit dem ehemaligen Radrennfahrer Bernhard Kohl drehten die ÖAMTC-Mitarbeiter ihre ersten Aufwärmrunden in der Radhalle des Stadions.

ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold lobte den Einsatz der Mitarbeiter: "Unsere E-Biker konnten im Vorjahr neun von zehn Fahrzeugen wieder flottmachen. Somit hat sich unsere neue Pannenflotte in der Stadt als effiziente Ergänzung etabliert."

Ausrüstung

Obwohl selbst mit dem Fahrrad unterwegs, können ÖAMTC-Mitarbeiter natürlich Autofahrern helfen, die eine Panne haben: In einem entsprechenden Fahrrad-Anhänger finden alle nötigen Werkzeuge Platz. Die Anhäger wurden heuer übrigens verbessert und mit einer Bremse und besserer Federung ausgestattet. Die häufigsten Einsätze im Vorjahr betrafen übrigens Starthilfen, gefolgt von Elektronik-Pannen sowie Aufsperr-Einsätzen.

Einziger Unterschied zu den Kollegen in den Autos: Abschleppen können die Helfer am E-Bike freilich nicht. Ebenso können sie keinen schweren Wagenheber transportieren und folglich keine Reifen wechseln.

Schneller am Einsatzort

Innerhalb der Stadt seien Helfer am E-Bike dafür deutlich schneller am Einsatzort: "Sie sind weniger von Staus, Einbahnen und Fahrverboten betroffen als Autofahrer", erläuterte Schmerold. Daher sind die Pannenhelfer in den Innenbezirken sowie im 20. Bezirk unterwegs. Von den 16 Mitarbeitern sind zwei bis drei pro Tag mit den E-Bikes unterwegs.

Die ÖAMTC-Fahrer jedenfalls sind für den Einsatz in der neuen Saison bereit: Kohl spornte sie beim Aufwärmtraining am Dienstag in der Radhalle bereits an. "Das Gute ist, dass man sich hier nicht verfahren kann. Es geht ja immer nur im Kreis", fügte er lachend hinzu.

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