Mutter "entführte" ihr Kind in der Burggasse

Mutter "entführte" ihr Kind in der Burggasse
Sorgerechtsstreit als Hintergrund - keine Anzeige.

Vierjähriger Bub auf offener Straße entführt und in Auto gezerrt – solche Meldungen geisterten am Montagabend durch die heimischen Medien. Tatsächlich dürfte sich das als Zuspitzung eines Sorgerechtsstreites entpuppen.

Montagvormittag war der kleine Bernhard mit seinem Kindermädchen auf der Burggasse unterwegs. Das Sorgerecht ist zwischen beiden Elternteilen – der ungarischen Mutter und dem österreichischen Vater – geteilt. Offenbar hatte ein Gericht entschieden, dass der Lebensmittelpunkt des Buben in Wien sein soll.

Daraufhin brausten am Montag zwei Lieferwägen durch die Burggasse. Mehrere Personen stiegen aus, darunter auch die Kindesmutter. Bernhard wurde nach Ungarn gebracht.

Inzwischen wurde Entführungsalarm ausgelöst. Die Polizei konnte eines der Fahrzeuge auf der Ostautobahn stoppen. Dabei stellte sich heraus, dass nicht einmal eine Kindesentziehung vorlag. Deshalb wurde niemand angezeigt, laut Polizei wird die Sache vor Gericht entschieden. Eine Straftat liegt nicht vor. Die Mutter hat allerdings die Meldungspflicht verletzt. Sie hätte dem Vater mitteilen müssen, wohin sie mit dem Kind fährt.

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