Mit Volldampf voraus in der ersten E-Zigaretten-Bar Wiens

Josef und Bettina Gross machten ihre Vorliebe zum Geschäft. Die Auswahl an Zubehör und verschiedenen Sorten ist in der "Dampfbar" groß
Die Debatte über das Rauchen in Lokalen zieht sich hin. Wer sie leid ist, kann in der "Dampfbar" gustieren und dann überall legal qualmen.

Am 10. Jänner starb "Marlboro-Mann" Eric Lawson an den Folgen seines Zigarettenkonsums – so wie übrigens auch seine drei Vorgänger. Neben solcher Negativ-Werbung verderben den österreichischen Rauchern der Nichtraucherschutz und hohe Kosten die Lust auf die geliebten Glimmstängel. Seit einigen Jahren versuchen deshalb Hersteller die elektrische Zigarette an die Raucher zu bringen. Im Wiener "Café Einstein" gibt es jetzt sogar eine eigene "Dampfbar". Dort kann man sich durch 140 verschiedene Sorten der E-Zigaretten probieren.

Rauchfrei dank Elektro

Anders als der "Marlboro-Mann" sind Josef und Bettina Gross wohl die besten Werbefiguren für ihre neue Geschäftsidee. "Wir haben beide 30 Jahre lang zwei Packerln am Tag geraucht. Letzten August sind wir auf diese E-Zigaretten umgestiegen und haben es geschafft, rauchfrei zu bleiben", verrät die Lokalbetreiberin, während sie an ihrem Dampfstängel zieht.

"Welche Sorte rauchen sie denn normal? Eher stark oder schwach?", fragt Bettina Gross ihre Gäste. Nach wenigen Handgriffen stehen mehrere E-Zigaretten zur Probe bereit und das Gustieren kann beginnen. Die Zigarette mit Akku schmeckt überraschend echt nach Tabak.

Umso erstaunlicher ist es, als Gross erzählt, dass in den sogenannten "Liquids", also den verschiedenen Sorten, gar kein Nikotin enthalten ist: "In diesen Verdampfern ist nur Nikotinersatz drinnen. Wir importieren die Produkte aus Amerika und haben von allen Testern bisher positive Reaktionen erhalten."

Mit Volldampf voraus in der ersten E-Zigaretten-Bar Wiens
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Das stärkste Argument für die E-Zigaretten dürften wohl ihre umfangreichen Einsatzmöglichkeiten sein. Denn während man fast nirgends mehr zur Zigarette greifen darf, ist der Dampf überall erlaubt, bestätigt Christoph Ertl vom Gesundheitsministerium.

"Es spricht nichts dagegen, diese E-Zigaretten überall zu konsumieren. Weil sie kein Nikotin enthalten, fallen sie weder unter das Arzneimittel- noch unter das Tabak-Gesetz", sagt Ertl. Ein genüsslicher Zug ist also wieder überall möglich. Lästige Zigarettenstummel fallen auch weg. Viele verschiedene Geschmacksrichtungen machen die E-Zigarette außerdem zu einem guten Ersatz zur derzeit sehr beliebten Shisha.

80 Cent pro "Packerl"

Das Zubehör zur E-Zigarette gibt es in der "Dampfbar" in verschiedenen Farben und Mustern. Ein Starter-Set ist ab 25 Euro zu haben. Das "Liquid", das einem Packerl Zigaretten entspricht, kostet um die 80 Cent. Technik-Freaks können bald sogar ihr Smartphone als Verdampfer benutzen.

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