Merkatz-Dreh ohne Merkatz

Am Filmset zu "Der Blunzenkönig"
Dreharbeiten von "Mundls" neuem Film "Der Blunzenkönig" in Wien Mitte.

Und Action!“, hieß es Dienstagvormittag in dem Einkaufszentrum "The Mall" in Wien Mitte. Dort fanden die Dreharbeiten zu Karl Merkatz` jüngstem Film „Der Blunzenkönig“ statt. Darin spielt der 83-Jährige einen pensionierten, patriarchalischen Fleischer, der im Clinch mit seinem Sohn und dessen vegetarischer Verlobten liegt.

Trubel ohne Merkatz

Am öffentlich zugänglichen Set drängen sich allerlei Schaulustige. Letzte Soundchecks werden vorgenommen, Kameras adjustiert. Rund fünfzig Komparsen weist man in ihre Rolle ein: „Bitte nicht in die Kameras schauen und bitte ganz normal benehmen!“ Einzig Karl Merkatz fehlt in dem bunten Treiben. Der „Mundl“-Darsteller erscheint erst zur anschließenden Autogrammstunde.

Merkatz-Dreh ohne Merkatz
kerl merkatz

„Zu 99% wird man rausgeschnitten, von Hollywood bin ich da weit entfernt“, sagt Statist Erich Mautscher (72). Er bezeichnet sich selbst als alten Routinier in dem Fach. Bereits zehn Jahre ist Mautscher als Komparse bei größeren und kleineren Film- und Fernsehproduktionen dabei. Mit Karl Merkatz hat er schon drei Mal gedreht, mit Tom Cruise stand er erst kürzlich nächtelang vor der Wiener Staatsoper. Aufgeregt sei er dabei längst nicht mehr.

Lampenfieber

Für viele andere ist es der erste Einsatz vor laufender Kamera. So auch für Komparsen-Neuling Claudia Aschenbrenner (35). Sie ist leicht nervös. „Aber wie oft bekommt man diese Gelegenheit schon? Ich fühle mich geehrt, mit Karl Merkatz in einem Film spielen zu dürfen.“ Die Dame erweist sich als echter „Mundl“-Fan: „Ich hab’ alle Folgen daheim auf DVD.“

Ähnlich neu im Filmgeschäft sind Kathrin Asum und Stephan Bydlinski (beide 19). Die zwei Freunde haben ihren Kaffeeplausch kurz entschlossen mit einem Gastauftritt im neuen Merkatz-Film verbunden. „Hauptintention war, einfach mal bei so etwas dabei zu sein“, fasst es Stephan Bydlinski zusammen. Wer in dem Film die Hauptrolle spielt, ist den beiden Jugendlichen dabei eher gleichgültig. Eine ganz andere Sorge plagt Bydlinski: „Ich fürchte, etwas in der Komparsenmasse unterzugehen.“
Dass Merkatz in an dem Tag selbst gar keinen Auftritt hat, tut der Begeisterung der Beteiligten keinen Abbruch. „Das wird sicher wieder lustig“, ist Erich Mautscher überzeugt. Als alter Hase im Filmbusiness muss er es wohl wissen.

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